In der Diskussion des Lehrbuches über störungsspezifisches Wissen hat sich jetzt auch Jürgen Hargens mit einem Beitrag zu Wort gemeldet. Er schreibt u.a.:„Natürlich da stimme ich Lothar Eder zu auch systemische PsychotherapeutInnen arbeiten nicht außerhalb sozial konstruierter Wirklichkeiten. Für mich lässt die Perspektive, mit der ich schaue, Unterschiedliches zu. Und ich bedaure, dass die systemische Idee in meinen Augen mit der Anpassung (mir fällt kein passenderes Wort ein) an den ICD-10, mit der Orientierung an traditionellen Überzeugungen dabei sein könnte (oder schon ist), Wesentliches ihres Grundverständnisses aufzugeben. Wenn
Lothar Eder anmerkt, es sei ein gutes Ziel, systemisches Denken und Handeln in den Chor der Psychotherapieverfahren einzubringen, dann stimme ich ihm zu, doch was, wenn der bestehende Chor klare Bedingungen stellt? Was geschieht, wenn im Chor nur klassische Stücke gesungen werden und die Neumitglieder moderne Komponisten singen wollen? Und wieso gibt es nur den einen Chor? Und was ist, wenn ich lediglich zum Chorgesang tanzen möchte? Anders gesagt ich finde an der ganzen Debatte sehr hilfreich, dass sie wieder grundsätzliche Fragen aufwirft, zum einen die grundsätzliche Frage, was systemisches Denken ausmacht (und ob bzw. inwieweit es sich in andere Konzepte einbinden lässt) und zum anderen die berufspolitische Frage, wie welches Ziel im politischen Feld erreicht werden soll. Und das Ziel ist mir unklar Anerkennung um jeden Preis?“
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Der Blickwinkel machts Fortführung der Lehrbuch-Diskussion
22. Juni 2007 | Keine Kommentare