Einen spannenden Aufsatz über„Das Realitätsproblem der Sozialwissenschaften“ hat David Kaldewey (Foto: fiw.uni-bonn.de) in der aktuellen Ausgabe der„Soziale Systeme“ veröffentlicht (die demnächst auch an dieser Stelle vorgestellt wird). Kaldewey ist Mitarbeiter von Rudolf Stichweh in Bonn, der an der dortigen Universität Direktor des im November 2012 gegründete„Forums Internationale Wissenschaft“ ist. Der Aufsatz von Kaldewey beschäftigt sich mit der Abgrenzung einer genuin sozialen von einer außersozialen Realität in unterschiedlichen Spielarten zwischen Realismus und Konstruktivismus bzw. einem Changieren zwischen beiden. Im abstract heißt es: Die aus einer lebensweltlichen Perspektive selbstverständliche Einbettung der Gesellschaft in eine natürliche und räumliche Umwelt hat in den Sozialwissenschaften immer wieder zu Debatten über den jeweiligen epistemischen Status der sozialen und der außersozialen Realität geführt. Die Rahmung dieser Kontroversen durch den Gegensatz von »Realismus« und »Konstruktivismus« hat sich jedoch als unbefriedigend erwiesen. Der vorliegende Beitrag schlägt vor, das Thema begrifflich neu zu umreißen. In einem ersten Schritt wird gezeigt, dass das Realitätsproblem der Sozialwissenschaften nicht mit dem Realitätsproblem der Philosophie gleichgesetzt werden darf. Daraufhin wird schrittweise versucht, die Frage nach dem Verhältnis von sozialer und außersozialer Realität mit dem Vokabular der soziologischen Theorie zu präzisieren. Dazu werden verschiedene sozialwissenschaftliche Problemkontexte unterschieden und miteinander in Beziehung gesetzt: Das Emergenzproblem, das Mikro/Makro-Problem und die wissenssoziologische Unterscheidung von »harten« und »weichen« Strukturen. Im Verlauf der Darstellung werden außerdem handlungstheoretische und systemtheoretische Konzeptionen von sozialer Realität verglichen“
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Das Realitätsproblem der Sozialwissenschaften: Anmerkungen zur Beobachtung des Außersozialen
16. Januar 2013 | Keine Kommentare