systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

16 Kommentare

  1. Dr Hölscher Thomas sagt:

    —so ähnlich wie der ‚unangestrengteste aller Götterjünglinge, Mozart‘ (angeblich-)–, lieber Herr Eder–?

    • Lothar Eder sagt:

      Unangestrengt ist Mozarts Musik sicherlich, deshalb eignet sie sich so gut für kleine Kinder, Welpen und Zahnarztpatienten. Ob er beim Klavierspielen oder Dirigat unangestrengt war, kann ich nicht beurteilen, ich war ja nicht dabei …

      • Dr Hölscher Thomas sagt:

        das nun aber das Mozartbild steinzeitlich vergangender Zeiten, lieber Herr Eder (haben Sie wenig mit solcher Musik zu tun? kennen Sie aber vielleicht Mozarts Requiem ?) – oder sollte es eine -leicht launige- Persiflage auf meine etwaige Beflissenheit sein? Kurz, auch wenn man nicht dabei gewesen ist, so gibt’s doch mannigfache Dokumente (sonst ja auch Geschichtsschreibung Adé-), interessant zB die Feststellung der textkritischen Forschung, daß Mozart keineswegs alles sofort druck- und spielfertig aufs Notenblatt geworfen habe, auch er hat herumexperimentiert, und zwar nicht schlecht; nur eben anders als der hier berühmtere Fall Beethoven, wo’s in der Tat direkt in der Graphologie sichtbar wird—-Ein ganz gutes Bild kann man sich machen, auf Dokumenten beruhend, wenn auch frei adaptiert, aus Milos Forman’s „Amadeus“-Film——–
        Poor Amadé———

        • Lothar Eder sagt:

          Nunja, lieber Herr Hölscher, ein steinzeitliches Bild vom Mozart gibts ja eigentlich nicht, weil die Steinzeit ja viel länger her ist. Ob die Wirkung des Requiems eine ähnliche ist, muß ich mal bei meinem Welpen ausprobieren. Ich vermute, ja, weil es ja das Metrum und die Harmonik sind, welche die Wirkung ausmachen.
          Mit dem Wolferl habe ich mich vor mehr als einem Vierteljahrhundert mal recht intensiv beschäftigt, v.a. anhand der Biografie von Wolfgang Hildesheimer. Was ich da in Erinnerung habe, bestätigt mein Bild. Und man darf Engagement nicht mit Angestrengtheit verwechseln. Wie Karl Valentin sagt: Kunst kommt von Können. Käme sie von Wollen, hieße sie Wunst.

          • Dr Hölscher Thomas sagt:

            Oh je, habe die Gänsefüßchen bei „steinzeitlich“ vergessen, lieber Herr Eder – ansonsten mit Wolfgang Hildesheimer mehr als einverstanden-nur daß diese Welpensicht mir bei ihm nicht begegnet ist——

          • Lothar Eder sagt:

            Lieber Herr Hölscher, freut mich, da haben wir also doch noch eine Gemeinsamkeit gefunden. Das mit den Welpen findet sich natürlich nicht bei Hildesheimer. Das hat was mit dem Leben zu tun und das spielt sich oft genug außerhalb von Büchern ab.

          • Dr Hölscher Thomas sagt:

            —–kleine Valentin-Alternative, lieber Herr Eder, da ihnen das „Können“ an der Kunst ja so wichtig ist: „Was die Leut allerweil für Tanz machen mit dera Kunst. Wenn ma wos ko, is’s koa Kunst nimma, und wenn ma’s net ko, is ’s erst recht koa Kunst.“

          • Lothar Eder sagt:

            Köstlich, lieber Herr Hölscher. Der Bayer, selbstredend auch die Bayerin, beide neigen ja einer gelegentlich recht eigentümlichen Kunstauffassung zu. So sagt man in Niederbayern gern „Woaßt‘ wos Kunst is? Kunnst‘ ma moi zwanzg‘ Mark leign‘?“ (Weißt du, was Kunst ist? Könntest du mir mal zwanzig Mark leihen?“)
            Eine wunderbare Mißfallensbekundung bei Darbietungen, die einem nicht gefallen, stammt von Monika Gruber: „D’Katz mog d’Meis, i mogs ned“ (Die Katze mag Mäuse, ich mag sie nicht) —

  2. Dr Hölscher Thomas sagt:

    Bin doch gar nicht „entrüstet“, lediglich verwundert und hatte halt den Erlebnisvergleich mit Bradford Keeney-da waren in der Tat engste Bezüge zu seinem eigenen Therapiestil – doch ein kleiner Unterschied, oder? Und das prompte „Obszönitäts“-Geschütz „Warum??!!“ à la Bodenheimer möchte ich doch schlicht auf Herrn Müssen zurückwenden—- Gelernt habe ich immerhin: das „Systemagazin“ ist mehr Magazin als System (bezogen). Und last not least: „ein Freiheitskampf“ als Charakterisierung von Cecil Taylors Musik trifft ziemlich ins Schwarze (wie auch bei Ornette Coleman, Albert Ayler, den Generationsgenossen – und ganz sicher und explizit beim -zeitweiligen- Malcolm X des schwarzen Jazz Archie Shepp ) – also doch wieder Querverbindungen zur Intention des „Systemischen“ in der Therapie, wenn mich nicht alles täuscht— –

  3. Lothar Eder sagt:

    Der Herr am Flügel schwitzt mehr als mir seine Musik gefällt.

  4. Dörte Foertsch sagt:

    Lieber Tom, was verbindest Du mit dieser Musik? Ist das Musik oder ein Freiheitskampf?
    Liebe Grüße von meinem Flügel, die weißen und schwarzen Tasten sind dabei.

  5. Peter Müssen sagt:

    Lieber Herr Dr. Hölscher,
    auf Ihre „Warum-im Systemagazin-Frage“ reagiere ich mit der Erinnerung an ein – wie ich finde – immer noch sehr lesenswertes Büchlein von Aron Ronald Bodenheimer: „Warum? – Von der Obszönität des Fragens“.
    Ich jedenfalls freue mich über vielfältige, manchmal auch spielerische Anregungen im systemagazin – jenseits von für mich nicht nachvollziehbaren „systemischen“ Normierungen.

    Mit friedlichen und herzlichen Grüßen
    Peter Müssen

  6. Dr Hölscher Thomas sagt:

    Warum im Systemagazin—–? Auch Keeney war ein ähnlich wilder -aber lange nicht so guter-Jazzpianist–immerhin aber Therapeut, sogar Erzsystemiker – aber Cecil?

    • Gabby Thiede sagt:

      Eine Frage, die sich mir noch nie so gestellt hat! Wenn ich überlege warum, dann fallen mir spontan zwei Gründe ein. Der erste ist, dass die gelegentlichen Videopostings ohne weitere Referenz deckungsgleich mit meiner Erwartung an das Format „Magazin“ sind. Die zweite Begründung ist für Sie vielleicht in der gedanklichen Herstellung einer Differenz zu „Fachpublikation für Therapeuten mit Fokus System“ nachvollziehbar. Hätte ich eine solche abonniert, wäre ich wohl ebenfalls entrüstet über derartige Ausschweifungen und würde mal nachfragen, was das Ganze soll. Danke für die Frage, eine gute Frage.

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