Wie der Bundestagspräsident Norbert Lammert gestern überraschend auf der Bundespressekonferenz bekannt gab, haben sich alle 612 Abgeordnete des Deutschen Bundestages verpflichtet, zukünftig ihre 16prozentige Diätenerhöhung für die Opfer von Unwettern und anderen klimatisch bedingten Katastrophen einzusetzen. Zu den ersten Begünstigten gehören die Opfer des Zyklons Nargis in Myanmar. Wie Lammert mitteilte, setzt jeder Abgeordnete für jeden Euro seiner Diätenerhöhung noch einmal einen Euro aus seinem privaten Vermögen in den Spendentopf ein.„Wir haben eingesehen, dass wir in der Vergangenheit als Parlament viele Entscheidungen getroffen haben, die zur sich abzeichnenden Weltklimakatastrophe beigetragen haben. Dies bedauern wir zutiefst. Als Zeichen der Umkehr möchten wir die Zweckbindung unserer Diätenerhöhung an die Unterstützung der Opfer dieser Entwicklung verstanden wissen. Wir sehen unsere Aktion gleichzeitig als Signal an die Vorstände der großen Deutschen Unternehmen, die maßlose Erhöhung ihrer Bezüge in den vergangenen Jahren ebenfalls für diesen Zweck einzusetzen“, so Lammert wörtlich. Der Bundesverband der Deutschen Industrie und die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände zeigten sich in ersten Reaktionen begeistert.„Wir freuen uns über diese Initiative des Bundestages und werden unser Bestes tun, um die Aktion zu unterstützen. Viele unserer Vorstände wissen ohnehin nicht mehr recht, was sie mit ihrem Geld anfangen sollen“, äußerte sich der Präsident des BDI, Jürgen R. Thumann, in einer ersten Stellungnahme. Dem Vernehmen nach soll Joseph Ackermann (Foto: Deutsche Bank) bereits in einer spontanen Reaktion ein Drittel seines Jahresgehaltes von 13,2 Millionen für die Aktion gestiftet haben. Der ehemalige Mannesmann-Chef Klaus Esser überwies dem Vernehmen nach sogar die kompletten 30 Mio. aus seiner Vodafone-Abfindung. Ex-Bundespräsident Roman Herzog zeigte sich gerührt:„Endlich geht ein Ruck durch Deutschland, wie ich ihn mir nicht besser hätte erträumen können“.
Bundestag spendet Diätenerhöhung für gute Zwecke – Wirtschaft beteiligt sich
14. Mai 2008 | Keine Kommentare