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Bundesagentur für Arbeit: Demenzkranke sollen Langzeitarbeitslose betreuen

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Endlich wirksame Unterstützung für belastete ALG-II-Empfänger: Die Bundesagentur für Arbeit will mehrere tausend Demenzkranke für einen Job in der Betreuung von Langzeit-Arbeitslosen anwerben. Die neuen Arbeitskräfte sollen als Agentur-Assistenten die Betroffenen aufmuntern und über den Verlust der Perspektive hinwegtrösten. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums bestätigte am Samstag einen entsprechenden Bericht der„Süddeutschen Zeitung“ (SZ):„Hier kann etwas Gutes geleistet werden“. Nach einer kurzen Weiterbildung könnten die dementen Menschen sich wieder gebraucht fühlen. Die Qualifizierungszeit könne auf einem minimalen Niveau gehalten werden, da Demenzkranke ohnehin schnell vergessen würden. Zwar liege in dieser Tatsache ein gewisser Nachteil, der allerdings dadurch mehr als ausgeglichen würde, dass auch frustrierende Erfahrungen im Einsatz erfahrungsgemäß ebenso schnell vergessen werden. Insofern sei die burn-out-Gefahr hier vergleichsweise niedrig. Außerdem könnten die Löhne für die Einsätze optimal mit den hohen Pflegekosten verrechnet werden, die bei den Demenzkranken anfallen, was Angehörige und Sozialämter entlasten könne. Insgesamt sollen bundesweit für das Programm, das am 1. September starten soll, etwa 10.000 Stellen geschaffen werden. Unklar ist bislang noch, wie die Demenzkranken ohne Begleitung zu ihrem Einsatzort gelangen.

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