Das aktuelle Heft von systhema (1/2007) widmet sich dem Thema Biografie-Arbeit. Die Beiträge entstammen der Zusammenarbeit einer Gruppe von FamilientherapeutInnen, die sich 2004 anlässlich des 60. Geburtstages von Gesa Jürgens erstmals traf und seitdem mit diesem Thema beschäftigt ist. Almute Nischak beschreibt in einem Vorwort die Arbeit dieser Gruppe:„Zu Beginn näherte sich die Projektgruppe dem Thema ,Biografiearbeit‘ vorwiegend aus Sicht von Profession und Wissenschaftlichkeit. Doch im Laufe der meist mehrtägigen Projekttreffen
veränderte sich der Charakter unserer Zusammenkünfte erheblich. Zur professionellen Auseinandersetzung kam ganz allmählich die Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie und Herkunft hinzu. Die Verbindung von Profession und Person fiel den einen leichter, anderen um so schwerer, forderte dieser Perspektivwechsel doch von jedem Gruppenmitglied die Bereitschaft, das Subjektive der eigenen Herkunft einzubringen und gleichzeitig den Anspruch, wissenschaftlich zu arbeiten, aufrechtzuhalten. Wir ließen uns schließlich alle auf Erinnerungsprozesse ein, die auch den Besuch realer Orte und Personen mit einbezog. So fuhren vier Mitglieder der 6-köpfigen Gruppe nach Polen und besuchten, teils mit ihrer Herkunftsfamilie, teils ohne, bedeutsame Orte, die ihnen oder ihren Eltern einst Heimat bzwe wichtige Station gewesen waren. Eine andere Teilnehmerin der Gruppe reiste auf ihrer Spurensuche mehrfach nach Ostdeutschland und erkundete dort das Wirken ihres Großvaters. Diese Spurensuche nahm auf das persönliche Leben und in einigen Fällen auch auf die Geschwister oder Eltern der Autorinnen Einfluss. Die Erfahrungen aus diesem offenen Pro-
zess flossen in die Gestaltung der Beiträge ebenso ein wie in das gegenwärtige, alltägliche Leben als FamilientherapeutInnen. Ein Resultat war neben der Verknüpfung von persönlicher und beruflicher Identität die Entmythologisierung von Familien- und sozialer Herkunftsgeschichte und von Orten“
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Biografie-Arbeit
25. März 2007 | Keine Kommentare