Johannes Schmidt, Soziologe und Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Luzern mit Forschungsschwerpunkten Systemtheorie, Netzwerktheorie und der Soziologie persönlicher Beziehungen hat in der Zeitschrift„Soziale Systeme“, für die er auch als Redakteur tätig ist, einen spannenden Aufsatz über„Beziehung“ als systemtheoretischen Begriff verfasst:„Den Begriff der sozialen Beziehung kann man sozialtheoretisch, aber auch differenzierungstheoretisch verstehen. Hinsichtlich der erstgenannten Lesart Sozialität als Beziehung zwischen Menschen findet man bei Luhmann eine polemische Ablehnung, während er die zweite Lesart Beziehung als eine spezifische soziale Form in einer theoretisch weitgehend unkontrollierten Art verwendet und eine Abstimmung mit dem Theorem der sozialen Differenzierung (Interaktion, Organisation, Gesellschaft) nicht vorgenommen hat. Es ist aber gerade die Luhmannsche Lesart des Interaktionsbegriffs in der Nachfolge Goffmans, die die Systemtheorie gegenüber Phänomenen wiederholter Interaktion seltsam sprachlos erscheinen lässt. Deshalb wird hier vorgeschlagen, den Beziehungsbegriff als eine Selbstbeschreibung eines spezifischen sozialen Systems in Form der Interdependenz von Interaktionen zu verstehen“
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Beziehung als systemtheoretischer Begriff
25. Februar 2010 | Keine Kommentare