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Online-Journal für systemische Entwicklungen

Beobachtung Gottes. Luhmanns Systemtheorie zwischen Gott und Teufel

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Der Philosoph und Germanist Markus Hardtmann hat 2001 im Online-Magazin„paraplui“ einen bemerkenswerten Aufsatz über die Paradoxie des Beobachtens in der Systemtheorie verfasst, der so elegant wie vergnüglich und so gründlich wie komplex ist, mithin zur aufmerksamen, womöglich auch mehrmaligen Lektüre empfohlen werden soll. Ausgangspunkt seiner Überlegungen ist folgender:„Niklas Luhmanns Systemtheorie weist sich selbst als ,Supertheorie‘ aus — als eine Theorie also, die von allem handelt: von Gott und der Welt. Beobachten besteht für Luhmann in nichts als der steten Verschiebung des blinden Flecks von einem Beobachter zum nächsten. Um dies zu behaupten, braucht es den Allschluss vom Dorn im Auge eines bestimmten Beobachters auf den Pfahl im Auge sämtlicher Beobachter. Wenn aber Luhmann den Fehler des Teufels vermeiden will, sich beim Beobachten des Ganzen selbst zu vergessen, muss er dann nicht — wie Gott — neben dem Beobachteten zugleich auch sich selbst beim Beobachten beobachten?“ Teufel auch, eine nachdenkenswerte Frage.
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