In der gegenwärtigen Krise der Arbeitsgesellschaft wird immer vorausgesetzt, als sei klar, was Arbeit denn eigentlich ist. Dirk Osmetz versucht in seiner systemtheoretischen Annäherung an das Phänomen der Arbeit nicht Arbeit als Substanz zu betrachten, sondern in ein Organisations- und Managementverständnis einzuordnen. Dafür hat er den Wissenschaftspreis der BW-Hochschule München im Jahre 2004 erhalten. Dagmar Wiegel schreibt in ihrer Rezension:„Die komprimierte Verarbeitung erschwert teilweise das Verständnis und setzt Vertrautheit mit dem Konstruktivismus voraus. Bezüge und Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Moral und Rechtssystem werden hergestellt. Die Arbeit stellt sich als Resonanzboden für die umgebenden Umwelten dar. Sie selbst verfügt nicht ausreichend über systemrelevante Eigenschaften, um ein solches schlüssig zu bilden. Im letzten Drittel wird der Leser für sein Durchhalten belohnt: Endlich eröffnen sich aufgrund der präzisen Vorarbeit im Theorieteil, praktische Impulse für Managementtätigkeiten. Der Begriff des postheroischen Managements gewinnt an Farbe und weist auf eine grundsätzlich neue Führungspersönlichkeit hin. Kausales Denken, das in hergebrachten Führungsmodellen immer noch Usus ist, wird radikal ersetzt durch ein sehr viel bescheideneres Modell: Der Führungsverantwortliche braucht seine Mitarbeiter und hat in erster Linie die Aufgabe sie davon abzuhalten Lösungen zu unterdrücken.„
Zur vollständigen Besprechung
Arbeit am Problem der Arbeit
28. November 2006 | Keine Kommentare