Unter diesem Titel erschien 2003 im Literatur- und Forschungsreport Weiterbildung des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung zum Thema„Gehirn und Lernen“ (Hrsg. Ekkehard Nuissl, Christiane Schiersmann & Horst Siebert) ein Beitrag von Luc Ciompi, in dem dieser auf kurzem Platz seine These darlegt, dass Gefühle mit jedem Denken untrennbar verbunden sind und dass sie darin auch ständig lebenswichtige organisatorische und integrierende Aufgaben – Operatorenwirkung der Affekte auf das Denken – zu übernehmen haben. Dieser Text steht auch online zur Verfügung:„Übereinstimmend verbinden sich nach dem Konzept der Affektlogik affektive und kognitive Komponenten mit der zugehörigen Sensomotorik zu funktionell integrierten affektiv-kognitiven Bezugssystemen oder Fühl-Denk-Verhaltensprogrammen (im Folgenden kurz FDV-Programme genannt). Diese bauen auf angeborenen Reflexen auf und differenzieren sich vom ersten Lebenstag an in der Aktion, wie Piaget anhand der Untersuchung der geistigen Entwicklung des Kleinkindes mit großer Genauigkeit aufgezeigt hat, zu komplexen Funktionseinheiten aus. Zugleich verbinden und koordinieren sie sich mit anderen solchen Programmen (in den ersten Wochen z. B. Greif- mit Augen- und Armbewegungen usw.). Durch häufige Wiederholung werden solche koordinierten Abläufe zunehmend automatisiert, verinnerlicht (mentalisiert) und schließlich zum Teil auch mit spezifischen sprachlichen Lauten oder andersartigen (z. B. gestuellen oder bildhaften) Symbolen oder Codes belegt (Piaget 1970). Funktionell integrierte FDV-Programme unterschiedlichster Größenordnung stellen somit auf immer neuer Stufe die eigentlichen Bausteine der Psyche dar, und der ganze psychische Apparat kann, so gesehen, als ein komplex hierarchisiertes Gefüge von FDVProgrammen aufgefasst werden, die im handelnden Erleben fortwährend selbstorganisatorisch auf-, aus- und teilweise auch umgebaut werden“
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Affetklogik, affektive Kommunikation und Pädagogik
7. August 2007 | Keine Kommentare