„Während wir so ’nach drüben‘ schauten, fragte mich Rosemary, was ich denke, wie lange diese unsägliche Grenze denn noch stehen bleibt? Ich antwortete, dass ich letzte Woche noch gesagt hätte: so ca. 50 Jahre, aber nachdem ihnen die Einreise nach Ostberlin verweigert wurde, könnte ich auch sagen: noch 100 Jahre. Oder auch gar nicht mehr lange. Alles scheint möglich. – Wir verbrachten dann noch einen schönen Tag gemeinsam und ich hörte viel später von den Kollegen in Ost-Berlin, wie sie umsonst gewartet hatten. Der 9. November war ein langer Arbeitstag, an dem ich sehr spät das BIF verließ und zu Hause nur noch ins Bett fiel. Da ich oft durch den Grunewald nach Hause fuhr und die Innenstadt nicht streifte, sah ich auch nichts Ungewöhnliches unterwegs. Ich sah auch keine Nachrichten mehr“ So schildert Ulrike-Luise Eckhardt, Mitbegründerin des BIF in Berlin, ihren neunten November, den sie mit Rosemary Whiffen vom Tavistock Institute in Berlin verbrachte. Überrascht wurde sie dann am 10.11. früh durch die Nachrichten – und dann ging’s los.
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Adventskalender: Mitten drin und doch verschlafen
16. Dezember 2009 | Keine Kommentare