Unter diesem Titel hat Ingo Kallenbach, Systemischer Berater und Coach aus Rohrbach, einen Artikel in der Zeitschrift systhema zum Thema Hausaufgaben im Rahmen systemischer Coachings veröffentlicht. In der Einleitung heißt es: „Der Titel kündigt auf polemische Art ein Thema an, das mich in meiner beruflichen Tätigkeit beschäftigt: Die Hausaufgabe als Intervention im Coachingprozess. Den Schwerpunkt meiner Tätigkeit als interner Coach bei einer deutschen Großbank bildet die Einzel- und Teamberatung von Führungskräften und deren Mitarbeitern in einem regional begrenzten Gebiet. Im Vordergrund steht dabei die Verbesserung der personalen, sozialen und methodischen Kompetenz. Kontakt zu den Mitarbeitern (bankinterner Jargon: Coachee) habe ich ca. sechsmal im Jahr. Am Ende der Settings, deren Dauer zwischen 1-3 Stunden variiert, gebe ich den Coachees eine Art Hausaufgabe, um den Lerntransfer zu unterstützen, die Auseinandersetzung mit besprochenen Themen zu fördern und gemeinsam gesteckte Ziele zu erreichen. Diese Hausaufgaben werden in Form eines symbolischen Vertrages festgehalten, der von Coach und Mitarbeiter unterschrieben wird. Sowohl Vertrag wie auch Inhalt der Gespräche sind natürlich vertraulich.
Bezüglich der Durchführung der Hausaufgaben mache ich sehr unterschiedliche Erfahrungen: Die Skala reicht von „hatte-keine-Zeit“- Aussagen über „hab‘s-ganz-vergessen“ bis hin zu sehr intensiven und oft erstaunlichen Veränderungen. Diese – nicht immer zufriedenstellende – Bandbreite bildet die Motivation zu diesem Projekt. Dabei gehe ich von folgenden Annahmen aus:Die
- Beschäftigung mit Abschlussinterventionen verändert meine Sichtweise und Haltung als Coach.
- Diese Veränderung führt zur Änderung bisheriger Praxis.
- Die so veränderte Praxis provoziert neue Ergebnisse.
Mein Ziel besteht also darin, eine Vorgehensweise zu finden, die es ermöglicht, dass a) Hausaufgaben öfter beachtet werden und b) die Wirkung und die damit einhergehende Veränderung eine größere ist.“