Am 29. Januar 18887 wurde René Arpad Spitz als Kind ungarischer Eltern in Wien geboren, wuchs aber in Budapest auf. Nach dem Medizinstudium in Lausanne, Berlin und Budapest, wo er 1910 promovierte, ließ sich Spitz als Schüler Ferenczis zum Psychoanalytiker ausbilden. Seine Lehranalyse absolvierte er bei Siegmund Freud. 1924 zog er nach Wien, 1930 nach Berlin, später nach Paris, von wo aus er angesichts der Bedrohung durch die Nationalsozialisten nach New York übersiedelte. Nach seiner Emigration in die USA wurde er 1956 Professor für Psychologie an der Graduate Faculty des City College of New York und 1967 Professor für Psychiatrie an der University of Colorado. Er starb am 14. September 1974 in Denver, Colorado.
In seiner Wiener Zeit erhielt er einen Forschungsauftrag unter Charlotte Bühler in der Kinderkrippe der Kinderübernahmestelle der Stadt Wien. Er befasste sich als erster mit der systematischen Erforschung der Psychologie des Säuglingsalters und begründete das Interaktions-Paradigma in der Säuglingsforschung, das die Untersuchung der Sozialbeziehungen des Babys in den Mittelpunkt der Forschung rückt und neben der Untersuchung der kognitiven Entwicklung bis heute die Forschungsbemühungen in diesem Sektor dominiert.
In einem schon älteren Text mit dem Titel„Sozialwaisen – Kleinkinder ohne Familie. Auswirkungen von Hospitalismus“ aus dem Jahre 1982 beschreibt Maximilian Rieländer zusammenfassend die Ergebnisse der Hospitalismusforschung dar, die dauerhaft mit dem Namen von René Spitz verbunden sein wird.
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120. GEburtstag von René A. Spitz
29. Januar 2007 | Keine Kommentare