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Online-Journal für systemische Entwicklungen

Familiendynamik 2009

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33 Jahre lang hat sich das äußere Erscheinungsbild des Flaggschiffs der familientherapeutischen Zeitschriften, die „Familiendynamik“ aus dem Klett-Cotta-Verlag, nicht sonderlich verändert. Irgendwann kam ein bisschen Farbe ins Spiel, das Druckbild wurde ein wenig aufgelockert, ansonsten blieb das Layout – ähnlich wie das ihrer Schwesterzeitschrift „Psyche“ sehr stabil. Nun wurde ein „Relaunch“ der Zeitschrift schon im Herbst von den Herausgebern Ulrike Borst, Hans Rudi Fischer und Arist von Schlippe angekündigt, seit Mitte Januar ist das Heft auf dem Markt – und es hat sich eine Menge verändert. Der Nachteil zuerst: das Heft lässt sich nicht mehr so schön wie zuvor ins Regal stellen, weil die „Familiendynamik“ wie die „Psychotherapie im Dialog“, „Psychotherapeut“ und „Psychotherapie-Forum“ auf das schlankere Großformat umgestellt wurde. Das ist aber auch schon der einzige Nachteil, der als Preis für die Zunahme an Gestaltungsmöglichkeiten, Spaltensatz und besserer Lesbarkeit zu bezahlen war. Das Heft hat trotz der Formatvergrößerung einen Umfang von 120 Seiten, und wenn das zukünftig so bleibt, ist damit auch eine inhaltliche Erweiterung des Umfanges verbunden, die auch eine Herausforderung für die HerausgeberInnen darstellt.
Das Titelblatt hat erstmals einen Blickfang erhalten – zum vorliegenden Heft über „Erzählen, Erinnern, Vergessen“ ist das ein Gemälde von (na? Jawohl!) Edward Hopper, verbunden wohl mit dem Versprechen, dass die „Familiendynamik“ zukünftig mehr „für‘s Auge“ bieten möchte. Das Layout gefällt, die angestrebte Verbesserung von Übersicht und Orientierung beim Leser erweist sich als erfolgreich. Mit einer neuen Rubrik „Seiten-Blicke“ sollen über den thematischen Fokus hinaus auch Ergebnisse anderer Disziplinen daraufhin überprüft werden, ob sie den therapeutischen Blickwinkel zu erweitern in der Lage sind. In einer neuen Rubrik „Interview“ sollen Persönlichkeiten aus dem systemischen Feld portraitiert werden (das gibt es seit einem Jahr auch schon im „Kontext“), in einer weiteren neuen Rubrik („Zurück-Geschaut“) sollen systemische AutorInnen von Büchern schreiben, deren Lektüre ihre Denkweise auf eine bestimmte Art und Weise verändert hat (auch hier liegen Bezüge auf die Kontext-Rubrik „Klassiker wiedergelesen“ nahe). Weiterhin gibt es Platz für Karikaturen, „vermischte Fundstücke“ und kurze Präsentationen von Filmen, die für Systemiker von Interesse sein können. Zum gelungenen Neu-Start an dieser Stelle einen herzlichen Glückwunsch an Verlag und Herausgeber!
Was findet sich inhaltlich im neuen Heft? Konrad Grossmann, immerhin einer der wichtigsten Vertreter des narrativen Ansatzes, formuliert einen „Abschied von narrativer Therapie“, Lesley Anne Bleakney und Harald Welzer schreiben über den „Strukturwandel des Familiengedächtnisses“ und der Organisationsforscher Yiannis Gabriel nimmt zu „Geschichten und Geschichtenerzählen in Organisationen“ Stellung. „Die Geburt der Psyche in elterlichen Erzählen“ wird von B. Boothe thematisiert. Außerhalb des Themenschwerpunktes wirft Hans Rudi Fischer einen kritischen Blick auf die Hirnforschung, die Entdecker des „Bereitschaftspotentials“ Hans Helmut Kornhuber und Lüder Deecke sprechen sich als Hirnforscher engagiert für die Idee der Willensfreiheit aus, Hans Lieb schlägt vor, auf das Konstrukt der „Persönlichkeitsstörung“ zu verzichten und Alain Schmitt und Martin F. Weckenmann aus Wien präsentieren eine „Über-Sicht“ auf das Setting-Design in der systemischen Therapie mit Kindern. Darüber hinaus viele weitere interessante Kleinigkeiten.
Zu den vollständigen abstracts…

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