systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

Vorabdruck: Steve de Shazer & Yvonne Dolan: Mehr als ein Wunder

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Im Frühjahrsprogramm des Carl-Auer-Verlages erscheint das letzte Buch von Steve de Shazer, das dieser kurz vor seinem Tode mit Yvonne Dolan und anderen gemeinsam verfasst hat. In zahlreichen ausführlich dokumentierten und kommentierten Therapietranskripten wird die Kunst der lösungsorientierten Vorgehensweise eindrücklich dargestellt. Gerade weil es nicht nur um platte Fragetechnik oder gar Fragekataloge geht (wie leider in vielen lösungsorientierten Veröffentlichungen) sondern erkennbar wird, wie präzise die Fragen auf der Mikro-Ebene des therapeutischen Prozesses gestelt werden und im Kontext einer sich entfaltenden therapeutischen Beziehung ihre Bedeutung erhalten, macht diesen Band zu einem der besten Bücher über den lösungsorientierten Ansatz, die ich seit langem gelesen habe. systemagazin bringt als Vorabdruck das vollständige 10. Kapitel, in dem es um Fragen bzw. Missverständnisse geht, die den Lösungsorientierten Ansatz betreffen. Unter anderem wird auf die Frage, ob denn das ständige Stellen der Wunderfrage nicht langweilig werde, geantwortet:„Lösungsfokussiertes Arbeiten ist vielleicht eine Frage des Geschmacks. Manche Menschen mögen das Wabern einer großen Jazzband, während anderen ein Jazztrio lieber ist. Zwar lässt sich kaum bestreiten, dass die vielschichtigen Harmonien mehrerer Instrumentalgruppen bezaubern, aber genauso fesselnd können die endlosen Tonvariationen sein, die Klavier, Bass und Schlagzeug hervorbringen. Diejenigen, die eher der SFBT zugeneigt sind, ähneln vielleicht eher den Liebhabern von Jazztrios. Bei der SFBT entwickeln sich Kreativität und therapeutische Kunst aus dem Wissen, wie man mit den Anforderungen dieses Ansatzes arbeitet und wie man den Klienten helfen kann, aus den alltäglichen Melodien ihres Lebens Meisterwerke zu komponieren. Dieses Vorgehen strahlt vielleicht nicht die Intensität einer Therapie auf dem Niveau einer »Tanzkapelle« aus, ist deshalb aber nicht weniger kreativ oder weniger befriedigend“
Zum Vorabdruck…

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