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Online-Journal für systemische Entwicklungen

Bilder in Bewegung bringen – Narrative systemische Sandspieltherapie

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Datum/Zeit
Date(s) - 31.01.20 - 01.02.20
9:30 - 18:00

Veranstaltungsort
StIF / Stuttgarter Institut für Systemische Therapie, Beratung, Supervision und Systemisches Coaching e.V.

Kategorien





Im Spiel drücken Kinder aus, was sie beschäftigt. Als Medium eig- net sich hierzu besonders die Sandspieltherapie, bei der mit Mini- aturfiguren Szenen in Sandkästen gestaltet werden. Kindern bietet dies die Chance, Anliegen in die Therapie einzubringen, die von ihnen rein sprachlich nicht kommuniziert werden könnten. Dabei entsteht Zugang zu traumatischen Szenen, die der bewussten Erinnerung verschlossen sind.

Die narrative systemische Sandspieltherapie (Brächter 2010) verbindet Sandspieltherapie mit einer lösungsorientierten Pers- pektive. Sandbilder, zu Therapiebeginn meist Ausdruck des Problemerlebens, werden in Bewegung gebracht; sie werden zur Momentaufnahme in einer Geschichte, die sich in die Zukunft öffnet. Lösungsideen werden anschließend vom Kind selbsttätig umge- setzt und hierdurch wirkungsvoll geankert.

In anderen Fällen reicht der Raum der Kindertherapie nicht aus: Viele Sandbilder verweisen auf Themen, die nur im Rahmen von Familientherapie zu lösen sind. Sandspiel lässt sich hier gut verwenden, um zirkuläre Muster zu erkennen, Probleme zu externalisieren und Metaphern zu erfinden, mit denen Lösungsideen im Alltag verankert werden können. Systemische Sandspieltherapie trägt dazu bei, Eltern und Kinder auf neue Art miteinander in Kontakt zu bringen. Sie eignet sich sehr bei Familien-, Paar- und Ge- schwisterkonflikten, in der Elternberatung und ist übertragbar auf die Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen.

Da in Sandbildern auch unterschiedliche Aspekte der eigenen Person in Szene gesetzt und in ein neues Gleichgewicht gebracht werden können, besteht eine besondere Nähe zu Konzepten des inneren Teams und zur Ego-State-Therapie.

Anhand von Bildern aus der Sandspieltherapie wird im Seminar gezeigt, wie in Einzel- und Familientherapie mit Sandspiel gearbeitet werden kann. Dabei bietet sich Gelegenheit, in der Anwen- dung der Methode auch selbst praktische Erfahrungen „im Sand“ zu sammeln.

Wiltrud Brächter / Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, Systemische Therapeutin (SG) und Supervisorin. Langjährige Tätigkeit in autonomen Frauenhäusern sowie als Spiel- und Familientherapeutin in einer kinder- und jugendpsychiatrischen Praxis. Weiterbildungstätigkeit im Bereich systemischer Kindertherapie / Buchpublikationen / Brächter , W. (2010): Geschichten im Sand. Grundlagen und Pra- xis einer narrativen systemischen Spieltherapie. Heidelberg (Carl-Auer) / Brächter, W. (2014) (Hrsg.): Der singende Pantomime. Ego-State-Therapie und Teilearbeit mit Kin- dern und Jugendlichen. Heidelberg (Carl-Auer) / Brächter, W. u. B. Reiners (2018) (Hrsg.): Neue Wege im Sand. Systemisches Sandspiel und Kinderorientierte Familien- therapie. Heidelberg (Carl-Auer).

Zielgruppe / alle psychosozialen Berufe

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