systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

systhema 2021

Heft 1

Schmidt, Kerstin (2021): Editorial: Mut – Perspektive und Inspiration. In: systhema, 35 (1), S. 4-5. 

Abstract: bereits zu Beginn der Corona-Pandemie wuchs in mir die Idee, die erste Ausgabe 2021 mit einem Themenschwerpunkt zu gestalten – damals mit voller Überzeugung, dass wir zurückschauen werden auf eine außergewöhnliche Zeit. Nun sind wir noch immer mittendrin. Das Thema, so dachte ich mir, sollte eines sein, was per se für systemische Praxis von Bedeutung ist und gleichzeitig Raum lässt, das Außergewöhnliche zu reflektieren: Mut. Von Shakespeare stammt der Satz: „Es steigt der Mut mit der Gelegenheit.“ Für das Entstehen-Lassen neuer Gelegenheiten fühlen wir uns in systemischer Praxis ja durchaus zuständig. Und sowohl Klient*innen, Kund*innen als auch Praktiker*innen, so meine Erfahrung, entdecken Mut oft als wertvolle Ressource für anstehende Entwicklungen – welcher Art auch immer. Im Sommer 2020 erschien „Nur Mut!“ von Harry Gatterer und Matthias Horx vom Zukunftsinstitut: Leitbilder und Denkweisen für die Gestaltung einer „besseren Zukunft“. Und im Januar 2021 stahl eine junge Amerikanerin dem neuen US-Präsidenten Biden bei seiner Amtseinführung die Show: Amanda Gorman. Ihre Zeilen: „Es gibt immer Licht. Wenn wir nur mutig genug sind, es zu sehen – wenn wir nur mutig genug sind, es zu sein“ gingen um die Welt. Mut in vieler Munde – doch: Was hat es auf sich mit Mut? Welchen Mehrwert hat die Perspektive Mut? Und: Zu was kann sie uns inspirieren?

von Schlippe, Arist, Michael Grabbe, Haja Molter, Ursula Tröscher-Hüfner, Hans Lieb, Stephan Theilinget al. (2021): Nachruf Barbara Brink (11.8.1946 – 28.1.2021). In: systhema, 35 (1), S. 6-11. 

Abstract: Ende Januar ist Barbara Brink verstorben. Diese traurige Nachricht erreichte uns im Institut einige Tage später. Barbara gehörte mit zur Gründergeneration des IF Weinheim und hat von 1975 bis 2006 mit ihrem Wissen und ihrem persönlichen Engagement wichtige inhaltliche Grundlagen unserer Weiterbildungen mit ins Leben gerufen und hunderte Teilnehmer*innen in ihrem Werdegang begleitet. Wenn jemand geht, dann öffnet sich meist der Blick in die Geschichte. Aktuell sind in unserem Team nicht mehr viele tätig, die Barbara noch kennen. Deshalb kommen hier vor allem Kolleg*innen zu Wort, die Barbara tatsächlich noch erlebt haben. Ihre Begegnungen und Erinnerungen mögen einen mehrstimmigen Chor erzeugen, der allen hilft, sich ein Bild zu machen von Barbara Brink – als Frau, Therapeutin, Lehrende, Teammitglied und (Lebens-) Künstlerin –, und an ihre Spuren und Verdienste erinnert, auch über die Grenzen des IF Weinheim hinaus.

Stölzel, Thomas (2021): Auf die eigene Mitte zu – Mut als philosophische Kompetenz. In: systhema, 35 (1), S. 12-22. 

Abstract: Ausgehend von einer etymologischen Annäherung und einem kleinen Spaziergang durch die Begriffsgeschichte wird der Mut als besondere philosophische Kompetenz sichtbar gemacht. Das deutet dann auch auf seine Verwendungsmöglichkeiten in therapeutischen und beraterischen Kontexten bis hin zu den Herausforderungen der gegenwärtigen Krise.

Zwack, Julika & Martin Zierold (2021): „Mut zum Sein?“ – Facetten des Mutes in Therapie und Beratung. In: systhema, 35 (1), S. 23-35. 

Abstract: In Fallbeispielen lotet der Beitrag Facetten „Not-wendigen“ Mutes in Therapie- und Beratungsprozessen aus. Jenseits heroischer Wagnisse zeigt sich Mut in einer Bereitschaft zu angstbesetzten Korrekturen des eigenen Selbstbildes, im verantworteten Bekenntnis zu eigenen Sein-Zielen, aber auch in der Anerkennung und Schaffung von Voraussetzungen für neues Handeln. Der Beitrag geht der Frage nach, welchen Unterschied die Leitunterscheidung des Mutes für die professionelle Begleitung von Menschen in Krisensituationen macht, und bietet methodische Anregungen für die therapeutische Praxis.

Schramm, Eva (2021): „So rannte ich beinahe hin und her…“. Autoethnografische Überlegungen zu mutigem Handeln in der Familienhilfe. In: systhema, 35 (1), S. 36-44. 

Abstract: Die Autorin arbeitet mithilfe von Autoethnografie am Beispiel ihrer Alltagspraxis in der Familienhilfe heraus, wie eigene Emotionen das Handeln als Sozialarbeiterin prägen. Daraus leitet sie ab, wie durch kritische Beobachtung des eigenen Denkens, Fühlens und Handelns Wissen über die soziale Ordnung generiert werden kann. Eigene Emotionen in den Diskurs zu bringen und sie kritisch zu hinterfragen, erfordert Mut, sich mit Normalitätsvorstellungen zu befassen, generiert aber auch neue Handlungsoptionen im Umgang mit Adressat*innen.

Geißler, Jonas & Kerstin Schmidt (2021): Interview mit Jonas Geißler. In: systhema, 35 (1), S. 45-53. 

Abstract: „Time is honey. Vom klugen Umgang mit der Zeit“, so lautet der Titel des im Jahre 2017 erschienenen Buches der Zeitberater Karlheinz Geißler und Jonas Geißler. Ein spannender Zugang – so mein Gedanke – in der aktuellen Zeit: Was könnte Zeit mit Mut zu tun haben, und zu was könnten wir ermutigt werden? Das Interview wurde mithilfe von Zoom mündlich geführt und anschließend überarbeitet. Herr Geißler antwortete im Gehen durch das winterliche München.

Klütmann, Christopher (2021): Führung mit Mut – Erkenntnisse und Reflexionen aus einer systemischer(en) Perspektive. In: systhema, 35 (1), S. 54-60. 

Abstract: Was haben Mut und Führung gemeinsam? Ist Mut eine unabdingbare Eigenschaft und/oder Qualität von Führungskräften? Dieser Frage geht der Autor in diesem Beitrag auf den Grund. Als Grundlage dazu dienen dialogorientierte Interviews mit Führungskräften, die im Rahmen des Buches „Führung im Dialog – Wer braucht was von wem“ entstanden sind. Sechs unterschiedliche Aussagen und Perspektiven zum Thema Führung werden exemplarisch vorgestellt. Diese bringt der Autor mit Mut in Verbindung und ist bei aller Unterschiedlichkeit der einzelnen Beschreibungen und Zugänge auf der Suche nach Gemeinsamkeiten, was „gute“ Führung kennzeichnen könnte – mit dem Wissen, dass Führung im Dialog immer wieder neu entsteht und Reflexionen zum eigenen Denken und Handeln anregen können.

Fischer, Manuela (2021): „Das haben wir noch nie probiert …“. Virtuelle Kita: Ein Erfahrungsbericht. In: systhema, 35 (1), S. 61-64. 

Abstract: Ein Erfahrungsbericht aus zwei Kölner Kitas während des Corona-Lockdowns im Frühling 2020. Vom Mut, Neues zu wagen.

Cordes, Charlotte (2021): Mut zur Improvisation – in der Coronazeit und auch sonst. In: systhema, 35 (1), S. 65-71. 

Abstract: In dem Artikel beschreibt Charlotte Cordes die Ähnlichkeit der Haltung, die hinter dem Provokativen Ansatz und Improtheater steckt in Form von „Humor“, „Lust am Scheitern“ und „im Hier und Jetzt Sein“. Sie macht deutlich, wie diese Haltung ihr im Coronajahr 2020, in der auch ihr Vater sehr überraschend starb, Mut verliehen hat, wilde Zeiten erstaunlich gut zu meistern.

Klink, Andreas (2021): Rezension – Wilhelm Rotthaus (Hrsg.) (2020): Fallbuch der Systemischen Therapie mit Kindern und Jugendlichen. Heidelberg (Carl-Auer). In: systhema, 35 (1), S. 72-73. 

Klink, Andreas (2021): Rezension –  Corina Ahlers (2018): Patchworkfamilien beraten. Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht). In: systhema, 35 (1), S. 73-75. 

Bromann, Carsten (2021): Rezension – Markus Mittmann (2019): Wodka mit Grasgeschmack. München (Kiener Verlag). In: systhema, 35 (1), S. 75-76. 

Klink, Andreas (2021): Rezension – Neil Dawson, Brenda McHugh, Eia Asen (2019): Die Familienklasse: Multifamiliengruppenarbeit in Schulen. Dortmund (verlag modernes lernen). In: systhema, 35 (1), S. 76-78. 

Klink, Andreas (2021): Rezension – Sabine Kühnel & Livia Koller (2020): Bei mir zuhause ist was anders. Was Kinder psychisch kranker Eltern erleben. 2. Aufl. Frankfurt am Main (Mabuse Verlag). In: systhema, 35 (1), S. 78-79. 

Klink, Andreas (2021): Rezension – Paula Kuitunen & Sören Kuitunen-Paul (2020): Mein Tabulu. Ein Kinderfachbuch über Angst und Angststörungen. 2. Aufl. Frankfurt am Main (Mabuse Verlag). In: systhema, 35 (1), S. 79-80. 

Hennecke, Cornelia (2021): „Die Sprachkäfige öffnen …“ – im Gespräch mit Kübra Gümüşay. Come_On Nr. 8 des IF Weinheim am 5.12.2020. In: systhema, 35 (1), S. 82-86. 


Heft 2

Elling, Christoph (2021): „Ja…und“ – die Kunst anzudocken. Improvisationstheater – eine Ressource in der psychotherapeutischen Aus- und Weiterbildung. In: systhema, 35 (2), S. 98-108. 

Abstract: Menschen, die sich in eine Psychotherapie begeben, erzählen oft leidvolle Geschichten voller Anstrengung, Resignation und Hilflosigkeit. Wenn es dem Therapeuten gelingt, an diese Erzählungen „anzudocken“, akzeptierend und empathisch den Geschichten zu folgen, und auch seine eigene Resonanz in den Prozess einzubringen, kann die Bedeutung des Erzählten behutsam verändert werden. Die Ideen und Methoden des Improvisationstheaters nach Keith Johnstone unterstützen die Entwicklung dieser Fähigkeiten. Es wird vorgeschlagen, Spielformen des Improvisationstheaters in Aus­ und Weiterbildung zum Berater und Psychotherapeuten zu nutzen.

Meschke, Miriam & Katharina Weitkamp (2021): „Ich fühle mich schwarz in rot übergehend“. Eine qualitative Interviewstudie zu Erfahrungen von Jugendlichen mit systemischer Kunsttherapie in Psychiatrie und Psychotherapie. In: systhema, 35 (2), S. 109-123. 

Abstract: Vor allem in der psychotherapeutischen Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen kommen immer wieder Methoden zum Einsatz, die zum künstlerischen Gestalten einladen. Neben der Erweiterung der Ausdrucksmöglichkeiten durch künstlerische Medien in der Therapie, ermöglichen sie den Blick auf zusätzliche Ebenen, die aus systemischer Perspektive betrachtet werden können. Diese explorative Interviewstudie untersucht die Frage, welche Erfahrungen Jugendliche in einer Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie mit systemischer Kunsttherapie machen. Die Analyse ergab vier Themen, die in allen Interviews erscheinen: (1) Künstlerische Medien als Ausdrucksform von Emotionen; (2) Künstlerisches Gestalten als Möglichkeit zur Dezentrierung von Problemen; (3) Fokus auf positive Wahrnehmungen als Lösungsstrategie und (4) Reflexion als Quelle für Erkenntnisgewinn. Die Ergebnisse regen zur Übertragung systemtheoretischer Erkenntnisse und Methoden auf die kunsttherapeutische Praxis an.

Krügel, Judith, Kristina Sellmayr & Steffen Hoffmann (2021): Beratung von getrennten sogenannten hochstrittigen Eltern. Bericht aus der Praxis. In: systhema, 35 (2), S. 124-139. 

Abstract: Als Jugendhilfeträger FAN FamilienANlauf e.V. haben wir für getrenntlebende, sogenannten „hochstrittige“ Eltern ein Beratungsangebot entwickelt, um Eltern zu unterstützen, aus ihren destruktiven Kommunikationsmustern herauszufinden und im Interesse der Beziehung und der elterlichen Verantwortung zu ihren gemeinsamen Kindern die Kommunikationsbedingungen zu verbessern. Im Folgenden wird die Arbeitsweise mit den Eltern und Familien mit Fallbeispie­len und den möglichen „Bausteinen“ beschrieben, die im Prozess Anwendung finden können.

Kluge, Lena (2021): Systemisches Arbeiten und Denken im Schulkontext. In: systhema, 35 (2), S. 140-147. 

Abstract: Lehramtsstudierende können vom systemischen Arbeiten profitieren. Der vorliegende Artikel zeigt einen möglichen Ablauf eines Seminares für Lehramtsstudierende auf, in dem ihnen das systemische Arbeiten näher gebracht wird. Ziel des Seminars ist es, einen Praxistransfer der systemischen Methoden in den beruflichen Alltag von Lehrer*innen zu fördern.

Emonts, Ashille (2021): Umfrage zur Jugendhilfearbeit während Corona. In: systhema, 35 (2), S. 147-167. 

Abstract: Die aktuelle Corona­Krise hat unser gesellschaftliches und soziales Leben massiv beeinträchtigt. Die Rückkehr zur Normalität stellt mittlerweile eine größere Herausforderung dar als anfangs vermutet. Allerdings birgt jede Krise auch wiederum die Chance auf Veränderung: entweder indem wir unser eigenes Tun und Handeln in Frage stellen oder das der anderen. Vor diesem Hintergrund wurde eine Umfrage durchgeführt, um die Auswirkungen von Corona auf Klientensysteme im Jugendhilfedienst am Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens zu evaluieren. Dabei ging es nicht nur darum, neue Erfahrungswerte zu sammeln, sondern auch auf Altbewährtes zurückzugreifen. Als Fazit der Umfrage hält der Autor fest, dass eine Pandemie kein Anlass dafür sein darf, sich von den Klienten/Menschen abzuwenden, nur weil wir davon ausgehen, dass diese über ausreichend Resilienzen verfügen, um eine derartige Krise adäquat zu bewältigen. Vielmehr sollte die aktuelle Zeit uns dazu veranlassen, noch wachsamer zu sein, sowohl für die eigenen Bedürfnisse als auch die unserer Klienten. Der Erfahrungsbericht stellt die erfolgte Umfrage inhaltlich dar und diskutiert erste Ergebnisse.

Molter, Haja (2021): Anregungen und Empfehlungen für die praktische systemische Arbeit. Luigi Boscolo und Gianfranco Cecchin postum gewidmet. In: systhema, 35 (2), S. 168-172. 

Abstract: Der Autor reflektiert seine Erfahrung mit dem Ansatz des Mailänder Teams, die auf das Training mit Boscolo und Cecchin zurückgeht. Er bezieht sich auf ihre Empfehlungen zum systemischen Kommentar und der Teamberatung. Dabei berücksichtigt er die Entwicklung weg vom Zwei­ Kammer­-System zum reflektierenden Team, zu reflektierenden Positionen und den zirkulären Fragen in der systemischen Praxis.

Diel, Marina (2021): Challenge. Respond. In: systhema, 35 (2), S. 173-178. 

Abstract: ife is uncertain. That is for sure. But what if we embrace the challenge and explore the response? What if we expand our comfort zone, empower each other, and thereby become more re­silient? The pandemic taught me that it is not about the absence of difficulties. But that it is about how you respond to them.

Hennecke, Cornelia (2021): Arist von Schlippe zum 70. In: systhema, 35, S. 179-181. 

Hennecke, Cornelia, Michael Grabbe & Arist von Schlippe (2021): Wolfgang Loth zum 70. Geburtstag. In: systhema, 35 (2), S. 182-186. 

Klink, Andreas (2021): Rezension – Institut für Systemische Therapie Wien (2020). Paula Panic und Fred Force. Wie die Angst und der Zwang siegen und wie sie scheitern. (DVD). Heidelberg (Carl-Auer). In: systhema, 35 (2), S. 187-188. 

Witt, Martina (2021): Rezension – Heiko Kleve (2020): Freiheit, Verantwortung, Selbsthilfe – Streitschrift für eine liberale Soziale Arbeit. Heidelberg (Carl-Auer). In: systhema, 35 (2), S. 188-189. 

Althoff, Markus (2021): Rezension – Hauke Christiansen (2020): Schulentwicklung proaktiv, kreativ, effektiv: Rückenwind für Schulleitungen. Münster (Waxmann). In: systhema, 35 (2), S. 190-191. 

Braun, Stephanie K. (2021): Rezension – Benedikt Joos (2020): Hamsterrad Schule: Lösungen im Beratungsdreieck Eltern – Schüler – Lehrkraft (Leben.Lieben.Arbeiten: systemisch beraten). Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht). In: systhema, 35 (2), S. 191-192.


Heft 3

Schilling, Caroline & Jens Förster (2021): Editorial: Distanz Körper Ästhetik. In: systhema, 35 (3), S. 200-202. 

Drazek-Kappus, Katrin (2021): Raum für analoge Erfahrungen. Anregungen zum Nachdenken über die eigene Online-Offline-Balance im Kontext der Arbeit mit Menschen. In: systhema, 35 (3), S. 203-211. 

Kraft-Lochter, Claudia (2021): Sterben ohne Abschied. Auseinandersetzung in ästhetischen Prozessen: persönliche Erfahrung und Impulse für die Schule. In: systhema, 35 (3), S. 212-222. 

Liberman, Nira & Jens Förster (2021): Ich, Du, Wir: Hier und Jetzt, Dort und Dann – ein Gespräch mit Video. Interview mit Nira Liberman über die „Construal-Level Theory of Psychological Distance“ und ihre Bedeutung für Beratung und Therapie. In: systhema, 35 (3), S. 223-236. 

Abstract: Nira Libermans und Yaacov Tropes „Construal-Level Theory of Psychological Distance (CLT)“ wird in diesem Artikel auf systemisch-therapeutische Kontexte angewandt. Hauptannahmen sind, dass Distanz zu abstrakterem Denken führt als Nähe und dass, rekursiv, abstraktes Denken zu Ideen führt, die in der Ferne liegen. Zudem wird angenommen, dass soziale, räumliche, zeitliche Nähe und hohe Hypothetizität eine gemeinsame psychologische Verbindung haben. Basis für den Artikel ist ein ausführliches Interview, das auf YouTube zu sehen ist. Daraus wird ein Austausch zu Internet-Beratungen wortwörtlich abgedruckt. Andere Themen des Interviews werden zusammengefasst, wobei vor allem der Zusammenhang zwischen CLT und systemischen Methoden, Empathie und Perspektivenübernahme, Selbstregulation, sogenannten Störungen und Komorbiditäten und therapeutischen Zugängen über Raum, Zeit, soziale Distanz und Hypothetizität fokussiert wird.

Müller, Rabea (2021): Kinder(er)leben in der Pandemie – ein Blick in die kunsttherapeutische Praxis. In: systhema, 35 (3), S. 237-250. 

Abstract: Welche Form von Beratung und Begleitung von Familien in der Coronakrise kann hilfreich sein, um Kinder bei der Bewältigung der Pandemieauswirkungen adäquat zu unterstützen? Aus Perspektive einer kunsttherapeutischen Praxis werden die besonderen Herausforderungen von Lockdown und Homeschooling aufgezeigt und Anregungen zur Elternberatung und -stärkung gegeben. Praktische Erfahrungen zeigen, dass kunsttherapeutische Methoden, welche hier bei- spielhaft geschildert werden, Kinder in der Krise stärken. Sie können im künstlerischen Tun ihren Erlebnissen und Emotionen angemessen Ausdruck verleihen. Ziel ist, ihre Selbstwirksamkeit anzuregen und Widerstandskräfte zu mobilisieren.

Magee, Kerstin (2021): TOOLBOX – Beratung von Kindern in der Grundschule systemischer gestalten. In: systhema, 35 (3), S. 251-263. 

Abstract: Die Kinder in der Grundschule kommen mit völlig unterschiedlichen Erwartungen und Anliegen in die „Sorgenbüros“ des Deutschen Kinderschutzbundes e.V. Eines haben Sie jedoch gemeinsam: keiner von ihnen hat aktiv eine Systemische Beratung terminiert. Oft ist im Kontext Schule eine „Du musst mir doch jetzt sagen, was ich tun muss!“-Haltung spürbar, es wird ein „Richtig“ und ein „Falsch“ erwartet. Die „TOOLBOX“ skizziert, wie die Beratung in der Grundschule systemischer gestaltet werden kann, wie sie den unterschiedlichen Belangen der Kinder begegnet und wie systemisches Werkzeug den Kindern lösungsorientierte Perspektiven bietet. Ein Praxisbericht.

Haase, Dennis & Barbara Ollefs (2021): Nachruf auf Tobias von der Recke. In: systhema, 35 (3), S. 264-265. 

Loth, Wolfgang (2021): Rezension – Lydia Hantke & Hans-Joachim Görges (2021): Traumasensible Supervision. Begleitung in der Krise. Paderborn (Junfermann). In: systhema, 35 (3), S. 266-268. 

Ollefs, Barbara (2021): Rezension – Christoph Klein & Ben Furman (Hrsg.)(2021): Die Kraft des Miteinander – Innovative Methoden der Netzwerks- und Gemeinschaftsarbeit in Familien, Therapie, Schule und Beratung. Heidelberg (Carl-Auer). In: systhema, 35 (3), S. 268-270. 

Klink, Andreas (2021): Rezension – Elisabeth Wagner (2020). Praxisbuch Systemische Therapie. Vom Fallverständnis zum wirksamen psychotherapeutischen Handeln in klinischen Kontexten. Stuttgart (Klett-Cotta). In: systhema, 35 (3), S. 270-272. 

Witt, Martina (2021): Rezension – Angelika Eck (2020): Sexuelle Fantasien in der Therapie. Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht). In: systhema, 35 (3), S. 272-273. 

Klink, Andreas (2021): Rezension – Tanja Kuhnert & Mathias Berg (Hrsg.) (2020). Systemische Therapie jenseits des Heilauftrags. Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht). In: systhema, 35 (3), S. 273-276. 

Molter, Haja (2021): Rezension – Lauren Z. Schneider (2021): Tarotpy – It’s All in the Cards. Los Angeles, CA (New Insights Press). In: systhema, 35 (3), S. 276-277. 

Braun, Stephanie K. (2021): Rezension – Christian Stadler, Sabine Spitzer-Prochazka, Eva Kern & Bärbel Kess (2018): Act Creative! Effektive Tools für Beratung, Coaching, Psychotherapie und Supervision, 2. Aufl. Stuttgart (Klett-Cotta). In: systhema, 35 (3), S. 277-278. 

Klink, Andreas (2021): Rezension – Karen Young & Norvile Dovidonyte (2019): Hey, kleiner Kämpfer. Ein Buch über Angst. Heidelberg (Carl-Auer). In: systhema, 35 (3), S. 278-278. 

Klink, Andreas (2021): Rezension – Karen Young & Norvile Dovidonyte (2020): Hey, du bist großartig! Ein Buch über Angst, Mut und deine besonderen Fähigkeiten. Heidelberg (Carl-Auer). In: systhema, 35 (3), S. 278-279. 

Klink, Andreas (2021): Rezension – Claudia Gliemann & Natalie Bzdak (2021): Ein Schlüssel für Mama. Karlsruhe (Monterosa). In: systhema, 35 (3), S. 279-279. 

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