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Online-Journal für systemische Entwicklungen

systemagazin 2022 – 17. Ulrich Fellmeth

| 3 Kommentare

Das Geschenk der Jahrestagung 2022

Das Geschenk der DGSF-Jahrestagung in Dresden besteht für mich in der Rahmung und Inspiration für eine fortlaufende Reflexion über Weltbilder, Denkweisen, Strategien und Beziehungs-Dynamiken im Kontext der Bemühungen um Klimaschutz. Das erfüllt mich mit systemischer Zuversicht.

Wenn es so etwas wie eine Anleitung geben würde für professionelle systemisch orientierte Aktivist*innen und Netzwerker*innen, dann würde ich aus den Eindrücken und Erkenntnissen von Dresden diese ungefähr so formulieren:

WIR

  • suchen die Nähe der Menschen;
  • halten Ausschau nach Gleichgesinnten;
  • sind neugierig, was unsere Mitmenschen bewegt;
  • nehmen Sorgen und Bedenken ernst;
  • belästigen andere nicht mit unseren eigenen Problemen;
  • ermutigen durch positive Resonanz für bereits Praktiziertes;
  • ermuntern zu weiteren kleinen und großen Schritten;
  • suchen nach Anknüpfungspunkten und Gemeinsamkeiten;
  • vermeiden als Welterklärer aufzutreten;
  • achten auf die Gefahren von missionarischem Eifer;
  • gehen auch dahin, wo es für uns unbequem werden könnte;
  • stellen über alles unser Wohlwollen bezüglich der guten Absichten der Beteiligten;
  • vermeiden Debatten mit Personen und in Gruppen, die zu nichts führen;
  • konzentrieren uns auf Entwicklungs-Potentiale von Beziehungen und Kooperationen;
  • verbreiten realitätsbezogene Zuversicht, ohne Gewissheiten zu postulieren;
  • strahlen Wärme aus, gepaart mit durchdachter Handlungsorientierung.

Unser lokales SDG Projekt arbeitet mit dem Slogan „Vor Ort Teil der Lösung sein“.

Neben vielen anderen Projekten betreuen wir eine Streuobstwiese, pressen mit Eltern und Kindern Apfelsaft und pflanzen neue Apfelbäume an.

Ulrich Fellmeth, Stuttgart, Co-Sprecher DGSF Netzwerk Klimaschutz

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3 Kommentare

  1. Kajo Aicher sagt:

    Lieber Uli,
    vielen Dank für diesen Input! Systemisch denken und handeln ist enorm wichtig. Wichtig ist aber auch sich in die Metaebene zubegeben und zu schauen was wir denn “wirklich machen” und woran es hapert. Für mich hapert es gewaltig an der “interkulturellen Kompetenz”… Daran sollten wir arbeiten und uns kontinuierlich weiterbilden. “Andere Länder, andere Suppen”! Das gilt auch für das Denken , Handeln und Kommunizieren. Das gilt es zu erkennen und zu akzeptieren. Dazu kommt der Grundsatz: verstehen heißt nicht Verständnis dafür zu haben. Und schon gar nicht Anderen unsere Sicht- und Denkweise überzustülpen!
    Aber das hast Du alles sehr schön formuliert!!! Viele Grüße vom Bodensee Kajo

  2. admin sagt:

    Lieber Uli, das gibt eine prima Orientierung!! Danke.

  3. Sabine Klar sagt:

    Das finde ich eine gute Zusammenfassung – als Leitbild, denn ich glaub in der Realität entsprechen “wier” Systemiker:innen dem manchmal nicht so ganz. Leider.
    Alles Liebe
    Sabine Klar

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