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Online-Journal für systemische Entwicklungen

Ressourcenorientierung und systemische Sozialarbeit

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Die Zeitschrift für systemische Therapie und Beratung, die 1983 erstmals erschien, geht in diesem Jahr in ihren 40. Jahrgang. Die Schriftleiterin Cornelia Tsirigotis möchte aus diesem Grund von der jüngeren Leserschaft (unter 40) erfahren, was ihnen an der ZSTB gefällt und welchen Diskurs sie wichtig finden (bitte die Antworten an zstb-tsirigotis@t-online.de, Betreff U40).

Das Schwerpunktthema des Heftes ist Johannes Herwig-Lempp gewidmet, der in diesem Februar seinen 65. Geburtstag feiert. Im Editorial heißt es dazu: „Ressourcen sind Ausgangspunkt und Ziel systemischen Arbeitens. Wir suchen, entdecken und fördern sie bei unseren KlientInnen und nutzen sie, um Empowermentprozesse zu initiieren. Die konsequente Orientierung an Ressourcen ist eine Haltung, die beschlossen und geübt werden will, in einer Welt, die durch Markierung von Defiziten geprägt ist und eine Kultur des Tadelns und Fehlersuchens bevorzugt. Da benötigt Ressourcenorientierung Selbstreflexion, Training und Kondition. Jemand, der im Bereich der systemischen Sozialarbeit eine ressourcenorientierte Haltung ,bis in die Zehenspitzen’ lebt und lehrt, ist Johannes Herwig-Lempp. Den LeserInnen der ZSTB ist er nicht nur als Beirat und durch zahlreiche, oft über den Tellerrand systemischer Fragen hinausgehende Rezensionen bekannt, sondern vor allem durch Artikel, die Ressourcen in schwierigen Bedingungen fördern und zum Selbsthandeln anregen. Vor allem sind es seine Fach- und Diskussionsbeiträge, die sich in politische ebenso wie standespolitische Diskurse einmischen oder sie in Gang setzen. Zu Heft 2/2021 ,Ansichten wechseln’ hat er die zündende Idee geliefert. Als Professor vertritt Johannes Herwig-Lempp das Lehrgebiet Sozialarbeitswissenschaft/ Systemische Sozialarbeit an der Hochschule Merseburg und ist bekannt einerseits für die Initiierung und Durchführung des einmaligen Masterstudiengangs ,Systemische Sozialarbeit’ und als Experte des systemisch-konstruktivistischen Ansatzes in der Sozialen Arbeit. Über einen langen Zeitraum war er Sprecher der Fachgruppe ,Systemische Sozialarbeit’ der DGSF (Deutschen Gesellschaft für systemische Therapie, Beratung und Familientherapie). Seine kollegialen Fachtagungen, sind legendär für die diversen Austauschformate, zuletzt im Online-Format 2020. Im Februar 2022 wird Johannes Herwig-Lempp 65 Jahre alt, dazu haben wir drei seiner Kollegen und Weggefährten eigeladen, einen Beitrag für dieses Heft zu verfassen. Wolf Ritscher stellt in seinem Beitrag ,Lebensweltorientierte und Systemische Soziale Arbeit: Eine Skizze über viele Gemeinsamkeiten und wenig Unterschiede’ theoretische Überlegungen an, welche Verknüpfungen zwischen dem Ansatz der Lebensweltorientierung und der Systemischen Sozialen Arbeit es zu konstruieren gibt. In seinem Beitrag ,,Ich ist ein Anderer‘ und kann auch anders’ zeigt Ludger Kühling, ,wie wir Rollen als Ressource nutzen können’ und zeigt damit praktische Möglichkeiten der Ressourcenförderung mit KlientInnen. Raimo Wünsche verdeutlicht in seinem Beitrag ,Ich weiß, dass ich nicht weiß: Die Haltung des Nicht-Wissens’ wie Nicht-Wissen als professionelle Ressource erachtet werden kann. Aktives Zuhören, kunstvolles Schweigen und eine offene Haltung laden ein, mit KlientInnen gemeinsam neue Lösungs- und Ressourcenräume zu betreten“.

Im zweiten Teil des Heftes ist in Erinnerung an Helm Stierlin noch einmal ein Gespräch zwischen ihm und Klaus G. Deissler aus dem Jahre 1996 zu lesen, in dem Klaus Deissler selbst Schriftleiter der ZSTB war, versehen mit dem Vorwort von damals und einem kurzen Text „statt eines Nachrufes“.

Alle bibliografischen Angaben und abstracts gibt es hier…

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Ein Kommentar

  1. Cornelia+Tsirigotis sagt:

    Lieber Johannes, da Tom das Heft zu deinem Geburtstag auch pünktlich zu ebendiesem ins Systemmagazin gestellt hat, auch auf diesem Wege herzliche Glückwünsche! Bleib spritzig, offen, und bis in die Fußspitzen ressourcenorientiert! Herzlichst:Cornelia

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