systemagazin

Online-Journal für systemische Entwicklungen

30. Juli 2008
von Tom Levold
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WinGeno


Ingo H. de Boer hat ein Genogramm-Programm für Windows geschrieben, das kostenlos auf seiner website heruntergeladen werden kann. WinGeno ist der Selbstdarstellung zufolge ein Computerprogramm zur grafischen Darstellung familiärer Konstellationen in Form eines Genogrammes. Die Darstellung einzelner Familienmitgliedern richtet sich nach den gängigen Symbolen. Die Benutzeroberfläche ist nach Bedarf Deutsch oder Englisch. Die Genogramme können in verschiedene Bildformate exportiert oder auch direkt in Office-Anwendungen kopiert werden. Als Mac-User kann ich die Qualität des Programmes selbst nicht beurteilen – wer es testen möchte, kann auf
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29. Juli 2008
von Tom Levold
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Journal of Family Therapy

Mit dem neuen Heft des„Journal of Family Therapy“, das übrigens nicht mehr bei Blackwell erscheint, sondern bei Wiley (das Blackwell„geschluckt“ hat), verabschiedet sich Ivan Eisler als Herausgeber von den Lesern und zieht in seinem Editorial Bilanz. Mark Rivett wird seine Nachfolge antreten. Die aktuelle Ausgabe ist nicht thematisch festgelegt, sondern enthält ganz verschiedene Beiträge. Liz Burns und Rudi Dallos berichten von einem sehr interessanten Forschungsprojekt, das sich mit der Bedeutung von („schöner“) Literatur für die persönliche und professionelle Entwicklung von Familientherapeuten beschäftigt. Raymonde H. Dumont schildert ihre Arbeit mit gezeichneten„family maps“, mit denen auch kleine Kinder aktiv in familientherapeutische Sitzungen einbezogen werden können. Lock et al. präsentieren eine Outcome-Studie zu familientherapeutischen Behandlungserfolgen bei Bulimie, und Michelle O’Reilly hat eine spannende Inhaltsanalyse über die Diskurse von Eltern verfasst, mit denen diese die körperliche Bestrafung ihrer Kinder rechtfertigen. Abgerundet wird das aktuelle Heft mit einer familientherapeutischen Zeitschriftenschau 2007 von Alan Carr.
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27. Juli 2008
von Tom Levold
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Schande und Schuld, vergeben und verzeihen

Im November 2007 hat Karl Tomm in Wien ein Seminar zum Thema„Deconstructing Shame and Guilt, and Opening Space for Reconciliation through Apology and Forgiveness“ gehalten. In der Zeitschrift der Wiener Lehranstalt für systemische Therapie, die auch online zu lesen ist, ist ein ausführlicher Seminarbericht von Iris Seidler erschienen, der sowohl das Verständnis von Scham, Schuld und Schande bei Karl Tomm wiedergibt als auch seine Vorgehensweise bei der Dekonstruktion von Scham und Schuld. Ein spannendes Thema!
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26. Juli 2008
von Tom Levold
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Wie manipuliere ich meinen Partner – aber richtig


Manipulation hat einen schlechten Ruf. In der Pionierphase der Familientherapie gab es hierzulande vor fast dreißig Jahren eine heftige Debatte darüber, ob die verschiedenen familientherapeutischen Interventionen nicht bloße Manipulation, also Werkzeuge des Teufels seien. Vor allem Thea Bauriedl ritt diverse Attacken gegen solche Manipulationsversuche im Sinne der Veränderung und stellte dem in ihrer„Beziehungsanalyse“ die reine Einsicht ins Unbewusste gegenüber. Das Gegenargument war natürlich, dass man ebenso wenig, wie man nicht kommunizieren kann, nicht nicht manipulieren kann. Der ideologische Wind aus solchen Debatten ist raus,„Manipulation“ hat aber immer noch das Zeug zum moralischen Vorwurf. Nun hat Rainer Sachse, Psychotherapie-Professor in Bochum, eine Art Handbuch zur richten Manipulation des Partners verfasst, das Rezensent Wolfgang Traumüller mit einem schönen Rezensionsessay bedacht hat:„Manipulieren will nicht nur gelernt, sondern vor allem getan werden, und es drängt jederzeit ans Licht. Das ist für alle spannend oder gar aufregend und gelegentlich nicht unvergnüglich, wie dieses gelungene Büchlein. Darum wohl das schmale Brusttaschenformat, durch das man es nicht nur vor neugierigen Blicken in Bus oder Bahn schnell verschwinden lassen, sondern es stets auch am Herzen tragen kann -dessen Sinnen und Trachten nach den Lehren der biblischen Weisheitsbücher ja böse ist von Jugend an- und darum wohl auch die erkennbar schamrote Hülle, wenn man es aus der Tasche zieht. Aber ganz drinnen, dort, wo die Dinge sind, wie sie wirklich sind, strahlt es trostvoll in reinstem Gelb, so lauter wie Gold und so leuchtend wie die Sonne – wenn man einmal absieht von den unter massiven Druck gesetzten, vielen Seiten geschwärzten Papiers, denen -gleich einem Edelstein und dem Leben selbst- eine schöne Fassung unbedingt gut tun. Ach, welch verführerischer Schliff – und was für sündhaft schöne Lehren! Zum taumeln gut nach soviel Abreibung… und zum Weiterschenken!“
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25. Juli 2008
von Tom Levold
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Tools für Projektmanagement, Workshops und Consulting

Toolsammlungen sind immer eine zweischneidige Angelegenheit, versprechen sie doch einerseits Erfolg, wenn man den Anleitungen nur genau genug folgt, sind aber auch enttäuschungsanfällig, wenn sich herausstellt, dass die erfolgreiche Beratung doch immer noch mehr von der situativen Bewältigung als von der eins-zu-eins-Anwendung vorstrukturierter Handlungspläne abhängt. Dennoch ist ein solides Repertoire an Vorgehensweisen zumindest allen zu empfehlen, die in Organisationen als Trainer oder Organisationsberater ihr Geld verdienen. Tool-Bücher sind mittlerweile viele auf dem Markt, so gründlich wie das Vorliegende sind aber nur wenige. Nicolai Andler, Unternehmensberater, Coach und Trainer, hat sich vorgenommen, ein Kompendium von Tools und Techniken zusammenzustellen, die in „Beratungs-, Projekt-, Arbeits- und Workshopsituationen“ angewandt werden können. Es ist als reiner Werkzeugkasten konzipiert, theoretische oder konzeptuelle Überlegungen findet man hier nicht. Dafür ist aber der Aufbau und die inhaltliche Durchführung seines Anliegens erstklassig gelungen. Die saubere Durchführung des Konzeptes sowie die solide handwerkliche Arbeit im festen Einband macht dieses Buch selbst zu einem Tool, das Berater immer wieder zur Hand nehmen können.
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24. Juli 2008
von Tom Levold
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Systemische Kinder- und Jugendhilfe

Das aktuelle Heft der Zeitschrift für systemische Therapie und Beratung ist von Gastherausgeberin Michaela Herchenhahn gestaltet worden und ist den Praxisfeldern systemischer Kinder- und Jugendhilfe gewidemt. Klaus- Peter Langner und Rüdiger Beinroth bieten Informationen über die Entstehung des KJHGs im historischen und politischen Kontext. Gerlinde Fischer und Gisal Wnuk-Gette stellen die Systemischen Familienschulen vor – eine seit einigen Jahren erfolgreich praktizierte niederschwellige Hilfe zur Erziehung, die vor allem Prekariats – und Migrantenfamilien eine entwicklungsorientierte und selbstbewusste Mitarbeit innerhalb der Jugendhilfe ermöglicht. Matthias Ochs beschäftigt sich in einem Artikel zur Kooperation und Partizipation in der Jugendhilfe mit Wirksamkeitsforschung, die er in Verbindung zur systemischen Haltung und Arbeitspraxis setzt. Birgit Averbeck und Björn Enno Hermans aus Dortmund berichten von der Kooperation zwischen Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrie, einem Praxisfeld, das sich zu einem spannenden systemischen Innovationsraum entwickeln könnte. Ein weiterer Aufsatz von Bernd Drägestein gilt der Genderarbeit mit Jungs. Das Heft wird abgeschlossen mit„Reflexionen über Familientherapie am Küchentisch“ im Kontext ambulanter aufsuchender Hilfen.
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23. Juli 2008
von Tom Levold
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Der neoliberale Angriff auf die Universitäten

Auf den„Nachdenkseiten“ ist ein interessanter Vortrag zu lesen, den Mitherausgeber Wolfgang Lieb (Foto: Nachdenkseiten), von 1996 bis 2000 als Staatssekretär im Wissenschaftsministerium Nordrheinwestfalens tätig, an der Universität Bonn gehalten hat. Hier geht es um die vermeintliche Befreiung der Hochschulen aus der Aufsicht des Staates, die im wesentlichen auf eine Übernahme der Kontrolle an den Universitäten durch hochschulexterne Kräfte, vor allem der Wirtschaft, hinausläuft. Ausgedacht hat sich das alles u.a. das CHE (Centrum für Hochschulentwicklung), eine Organisation des Bertelsmann-Konzerns, die auch schon mal beim Gesetzeschreiben (und -Umsetzen) mithilft:„Im Mittelalter beherrschten die Kirche und die Monarchen die Wissenschaft und die Universitäten, im 21. Jahrhundert soll es wohl Bertelsmann sein. Eine neue Epoche der Aufklärung und eine politische Freiheitsbewegung für die Unabhängigkeit und Freiheit er Wissenschaft sind leider nicht in Sicht und Humboldt ist tot. Es gibt zwar vereinzelten Widerstand, vor allem in der Protestbewegung der Studierenden gegen die Studiengebühren, es gibt die sog. Beilsteiner Erklärung von Hochschullehrerinnen und -lehrer aus Heilbronn, Mannheim, Wuppertal, Dortmund, aus der Schweiz, Ungarn und den USA, die sich gegen eine „kulturelle Verarmung“ und für eine freie Forschung und Lehre ‚zum Wohle der Allgemeinheit‘ aussprechen. Doch eine öffentliche Diskussion gibt es nur am Rande, wenig wahrgenommen von Menschen außerhalb der Unis und FHs. Das CHE ist quasi in das Kompetenzvakuum eines fehlenden Bundeshochschulministeriums gestoßen und füllt die in unserer Verfassung nicht vorgesehene Rolle eines Bundeshochschulministeriums aus – ein informelles Ministerium, das allerdings nicht dem Parlament sondern nur der Bertelsmann Stiftung rechenschaftspflichtig ist. Der Autor des Buches ‚Hinter der Fassade des Medienimperiums‘ Frank Böckelmann, nennt das ‚eine Privatisierung der Politik‘.
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22. Juli 2008
von Tom Levold
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edition ferkel: Der Kodex der Chronizität

Frank Farrelly ist als Begründer der„Provokativen Therapie“ bekannt geworden. Bereits 1966, im Alter von 35 Jahren, veröffentlichte er gemeinsam mit Arnold Ludwig einen Artikel über den„Kodex der Chronizität“ in den Archives of General Psychiatry, der von seiner Provokativität nichts eingebüsst hat. Bemerkenswert vor allem ist die kriegerische Sprache, mit der den Konstrukten chronischer Erkrankung zuleibe gerückt wird. Berichtet wird u.a. von einem Projekt, in dem auf einer speziellen Station„chronisch Schizophrene“„normal behandelt“ wurden:„Der LoyalitätsKodex unter Straftätern, Gefängnisinsassen, Kriminellen und gewissen Gruppen unterdrückter Minderheiten ist ein bekanntes Phänomen. Dieser Verhaltenskodex steht nicht nur für die Anerkennung der Werte einer sozial abweichenden Gruppe, er hindert deren Mitglieder vor allem daran, mit Angehörigen anderer Gruppen zu verkehren, insbesondere mit denen, die Macht repräsentieren. Eine Verletzung des Kodex, der zur Ergreifung oder Bestrafung anderer Gruppenmitglieder führt, wird mit großer Wahrscheinlichkeit soziale Ächtung, Spott, physische Bestrafung oder gar den Tod des Verräters zur Folge haben. Mit „Spitzel“, „Drecksau“, „Streber“, „Arschkriecher“, „Schnüffler“ werden solche Personen gebrandmarkt, die mit Vertretern der Macht kooperieren, die für die Kontrolle oder Verhaltensänderung ihrer Gruppe verantwortlich sind. Interessant dabei ist die ambivalente Haltung der Autoritäten solchen Informanten gegenüber. Einerseits sind sie auf diese Leute angewiesen, um an wichtige Informationen zu kommen, andererseits betrachten sie Informanten als verachtungswürdige Verräter. Irgendwie haben also beide Gruppen die abweichende Subkultur wie die Obrigkeit einen ungeschriebenen, informellen Pakt geschlossen, um Leuten, die den Gruppenkodex brechen, Schutz und Trost vorzuenthalten. Obwohl solche Regeln ausführlich kommentiert worden sind, so ist doch wenig über das Vorhandensein ähnlicher Normen bei hospitalisierten chronischschizophrenen Patienten geschrieben worden. In geschlossenen Anstalten sind nicht nur solche Normen wirksam, auch das Verhalten des Personals gegenüber Patienten, die den Kodex brechen, gleicht oft dem Verhalten, das Autoritätsfiguren gegenüber Informanten an den Tag legen. So entsteht eine Situation, in der es Patienten schwer fällt, ihre Identität als chronischer Patient aufzugeben und sozial besser anerkannte Werte und Verhaltensweisen anzunehmen“ Der Artikel erschien in der Edition Ferkel 2001 auf Deutsch und ist nun auch in der Systemischen Bibliothek zu lesen.
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21. Juli 2008
von Tom Levold
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Organisierte Wissensarbeit

Bereits 1998 hat Helmut Willke für die„Zeitschrift für Soziologie“ einen Aufsatz über„Organisierte Wissensarbeit“ verfasst. Seither sind zahlreiche Arbeiten zum Thema Wissen und Wissensgesellschaft von ihm erschienen. Im abstract des vorliegenden Aufsatzes heißt es:„Wissensarbeit wird zu einem soziologischen Thema, weil sie ein Kernelement der Morphogenese der Industriegesellschaft zur Wissensgesellschaft kennzeichnet. Das Thema Wissensarbeit wird darüber hinaus zum Anlaß für eine Revision der Theorie der Firma, weil sie im Kontext der Wissensgesellschaft von einer personengebundenen Tätigkeit zu einer Aktivität wird, die auf dem Zusammenspiel personaler und organisationaler Momente der Wissensbasierung beruht und weil organisierte Wissensarbeit den Prozeß des Organisierens nutzt, um Wissen zu einer für die Lern- und Innovationsfähigkeit von Organisationen kritischen Produktivkraft zu entfalten. Der Aufsatz skizziert einige Merkmale der sich formierenden Wissensgesellschaft, ebenso einige Merkmale intelligenter Organisationen, um dann diesen Rahmen für eine nähere Bestimmung von Wissensarbeit zu nutzen. Konkrete Formen der Wissensarbeit werden in Skizzen zu den Bereichen Unternehmensberatung und Finanzdienstleistungen illustriert. Als gesellschaftstheoretisch relevante Schlußfolgerung zeichnet sich ab, daß organisierte Wissensarbeit die schwindende Rolle der Nationalstaaten und nationaler Ökonomien in der Steuerung von Arbeit ebenso akzentuiert wie das zunehmende Gewicht des Produktionsfaktors Wissen“
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20. Juli 2008
von Tom Levold
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Elterliche Präsenz und gewaltloser Widerstand in der Praxis

Arist von Schlippe und Michael Grabbe bieten als Herausgeber mit diesem„Werkstattbuch Elterncoaching“ eine gute Möglichkeit, die Auseinandersetzung mit dem Konzept des gewaltlosen Widerstandes in unterschiedlichen Praxis- und Forschungsbereichen zu vertiefen.„Mit den im Werkstattbuch vorgestellten Projekten und Weiterentwicklungen lösen sich die Konzepte der elterlichen Präsenz und des gewaltlosen Widerstandes endgültig von ihrem ursprünglichen Kontext ab. Der Indikationsbereich ist breiter geworden und bezieht sich auf viele Formen elterlicher Hilflosigkeit. Damit entwickelt sich das Elterncoaching zu einem umfassenderen pädagogischen Programm, in dem sich spezifische erzieherische Grundhaltungen mit Interventionen aus der Praxis des gewaltlosen Widerstandes verbinden“, schreibt Rezensentin Petra Bauer. Sie empfiehlt das Buch, kritisiert aber auch die darin angelegte Tendenz zur Standardisierung und Manualisierung:„Diskussionsbedürftig erscheinen mir vor allem zwei Punkte: Die Manuale, Falldarstellungen und insbesondere auch die Verknüpfungen mit spezifischen Störungsbildern verweisen darauf, dass sich die Konzepte immer weniger mit klassischer systemischer Therapie in Verbindung bringen lassen. Sichtbar wird stattdessen ein Ansatz, der den Grundgedanken von Elternbildung und der Förderung erzieherischer Kompetenzen folgt (…). Zum anderen betonen beiden Herausgeber in ihrem Vorwort sicher zu Recht, dass die Arbeit mit den von ihnen propagierten Konzepten immer auch auf die konkrete Situation der Eltern zugeschnitten sein muss. Die ausgeprägte Manualisierung und Konzeptualisierung, wie sie in diesem Band dargestellt wird, trägt u. U. aber auch dazu bei, genau das Gegenteil zu bewirken: die Orientierung an der Situation der jeweiligen Familien immer mehr zugunsten der Entfaltung eines allumfassenden Elternbildungskonzeptes zurücktreten zu lassen“
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19. Juli 2008
von Tom Levold
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Directive Family Therapy

Heute vor 85 Jahren wurde Jay Haley in Midwest, Wyoming, geboren. Mit 83 Jahren ist er am 13.2.2007 gestorben. Die Veröffentlichung seines letzten Buches, das er gemeinsam mit seiner Frau Madeleine Richeport-Haley verfasst hat, hat er nicht mehr erlebt. Tom Levold hat das Buch, das bei Haworth Press erschienen ist, die offensichtlich nun von Routledge geschluckt worden ist, rechtzeitig zum Jubiläum gelesen:„Das vorliegende Buch ist (…) nicht nur erfahrungsgesättigt, sondern bietet der Leserschaft auch einen einzigartigen Blick in die ,Pionierzeit‘ der 50er und 60er Jahre, als in Palo Alto im Umkreis von Gregory Bateson und an der Child Guidance Clinic in Philadelphia, wo Salvador Minuchin arbeitete, wichtige Weichenstellungen vorgenommen wurden. (…) Hier verteidigt kein Psychotherapeut langatmig seine eigene Schule, sondern bringt auf kurzweilige, gelegentlich ironische, aber doch immer substantielle Weise sein Interesse an der Veränderung problematischer Situationen durch erfindungsreiches eigenes Handeln und Tun zur Geltung. Ein Buch eines Altmeisters, das nicht nur für Fans von Interesse ist. Als er nach seinem Vermächtnis gefragt wurde, so kann man im Vorwort lesen, antwortete er, dass er als als ,ältester lebender Lehrer in Psychotherapie‘ in die Geschichte eingehen möchte. Diese Ehre ist ihm nicht vergönnt worden. Einer der besten Lehrer ist er sicherlich gewesen“
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18. Juli 2008
von Tom Levold
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Spiegelaffäre revisited


Nachdem schon am 9. Mai im systemagazin ein Tagungsbericht von Hartmut Epple über die Jahrestagung der SG im April in Berlin erschienen ist, gibt es in systhema 2/08 einen weiteren Tagungsbericht von Peter Luitjens (Foto):„Das Tagungsprogramm kam spät und versprach außer der üblichen Abfolge von Plenar- und Kleingruppenveranstaltungen auch Rätselhaftes:„eine Spiegelaffäre in der Bundeshauptstadt“, außerdem gab es erstmalig Kleidungsvorschriften:„schwarz/weiße Kleidung zur guten Bewegung im Freien“ sowie„eine verspiegelte Sonnenbrille Ihrer Wahl“ Die erschienenen Tagungsgäste bewiesen, dass Instruktionen gegenüber erfahrenen Systemikern nicht gelingen können: man sah wie üblich vorwiegend gedeckte Kleidungsfarben und nur wenig Spiegelscheiben in den Sonnenbrillen. – Aber da damit zu rechnen gewesen war, konnte alles gelingen“
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