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Online-Journal für systemische Entwicklungen

Michael Buchholz wird 60!

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systemagazin gratuliert Michael B. Buchholz zum 60. Geburtstag! Mit ihm feiern wir heute einen der wichtigsten Impulsgeber für den aktuellen psychotherapeutischen Diskurs hierzulande. Nach einem Studium der Psychologie in Mainz und Heidelberg promovierte er 1980 bei Hermann Argelander mit einer Arbeit über die Psychoanalytische Methode und die Familientherapie. In der Zeit von 1979-1985 arbeitete er als Leiter einer Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche, wechselte 1985 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Abteilung für Familientherapie der Universität Göttingen. Nach seiner Habilitation 1990 mit einer Venia Legendi für Soziologie übernahm er in der Zeit von 1990-1999 die Leitung der Forschungsabteilung am Krankenhaus für Psychosomatik und Psychotherapie Tiefenbrunn bei Göttingen sowie der familientherapeutischen Werkstatt in Tiefenbrunn. Seit 1999 ist er als Psychoanalytiker (seit 2001 auch als Lehranalytiker) in privater Praxis in Göttingen sowie als Gastprofessor an verschiedenen Universitäten tätig.
Michael Buchholz ist nicht nur Psychoanalytiker, sondern auch Familientherapeut der ersten Stunde und ein hervorragender Kenner der systemischen Literatur. Seine besondere Stärke liegt ohne Zweifel darin, die jeweiligen Ansätze auch gegen ihren Strich bürsten, Mainstream-Floskeln entlarven und intellektuelle Potentiale herauszuarbeiten zu können, die sich gerade aus der Überschreitung von Schulengrenzen ergeben. Mit seinen „Psycho-Newslettern“, von denen er im Auftrag der DGPT mittlerweile fast 80 verfasst hat und die mittlerweile drei im Psychosozial-Verlag erschienene Bände füllen, hat er in den letzten 8 Jahren über aktuelle Entwicklungen der Psychotherapieforschung, Diskussionen in Zeitschriften und neuere Bücher informiert und dabei einen gewaltigen Horizont an Themen, theoretischen Hintergründen, Einfällen und Verweisen aufgespannt. Wie nur wenige sonst verfügt Michael Buchholz als Psychologe und Sozialwissenschaftler über die dafür notwendige inhaltliche Reichweite und die entsprechende “Verknüpfungskompetenz”. Er ist ein Pfadfinder im besten Sinne des Wortes, der immer wieder neue Wege des Denkens und Reflektierens aufspürt. Dabei ist er ebenso unabhängig wie unbestechlich und unbeeindruckt von Ideologien und Dogmatiken, die sich auch unter Psychotherapeuten schnell breitmachen. Dass Michael Buchholz kein Funktionär und Vereinsmeier ist, hat seine Karriere nicht unbedingt gefördert, seinem Ruf als originellem und brillantem Denker und Forscher aber gewiss nicht geschadet. Mit seinen zahlreichen Büchern und Aufsätzen (z.B. zur „Psychotherapie als Profession“, zur Metapherntheorie und Psychotherapieforschung und nicht zuletzt dem großartigen dreibändigen, gemeinsam mit Günther Gödde herausgegebenen Mammutwerk über das Unbewusste) hat er nicht nur komplexe Themenbereiche einem größeren therapeutischen Publikum erschlossen, sondern dies immer aber auf eine Weise, die Neugier weckt und die eigene Begeisterung für das Lesen an jeder Stelle den Lesern mitteilt, vorausgesetzt, dass diese sich dem Abenteuer einer komplexen Lektüre aussetzen. Systemiker können hier lernen, dass eine interaktionsorientierte zeitgemäße Psychoanalyse sich nicht nur systemisch-konstruktivistischen Grundsätzen immer weiter annähert, sondern auch Fragestellungen und Forschungsprogramme anzubieten hat, mit denen sich auch SystemikerInnen beschäftigen sollten.
Lieber Michael, zum Geburtstag die herzlichsten Glückwünsche – verbunden mit der Hoffnung, dass Deine Schaffenskraft und Deine intellektuelle Leidenschaft auch weiterhin ihre so erfolgreiche Liaison aufrechterhalten und auch zukünftig ihre Wirkungen entfalten mögen.
Tom Levold

weitere Glückwünsche…


Lieber Herr Buchholz,
als einen der belesensten und sprachgewandtesten Wanderer auf den Grenzlinien von Psychoanalyse und Systemtheorie sowie von therapeutischer Praxis und deren forscherischer Rekonstruktion habe ich Sie nun schon seit vielen Jahren kennengelernt und bewundert.
Für ihre zahlreichen schulenübergreifenden Interventionen und für ihren beharrlichen Widerstand gegen die Medikalisierung menschen Erlebens und Leidens möchte ich Ihnen ebenso herzlich danken wie für ihre Unterstützung der Heidelberger Forschungstagung seit deren Anfängen 1998 mit ihren Methodenworkshops.
Zu Ihrem 60. Geburtstag möchte ich Ihnen nicht nur als Kollege, sondern auch als Vorsitzender von inzwischen 3.400 in der Deutschen Gesellschaft für systemische Therapie und Familientherapie (DGSF) organisierten Kolleginnen und Kollegen ganz herzlich gratulieren.
Mit freundlichen Grüssen
Ihr Jochen Schweitzer

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Lieber Michael Buchholz,
begegnet sind wir uns nur einmal, auf einer Tagung in Berlin, aber wir haben korrespondiert, direkt per Email und indirekt per Rezensionen. Erst habe ich in der Familiendynamik die von Ihnen mitherausgegebene Zeitschrift„Psychotherapie und Sozialwiwssenschaft” rezensiert, dann waren Sie so freundlich, eine Arbeit von mir und einer Gruppe von KollegInnen aus der Gruppendynamik mit den Worten zu schließen:„Die Lektüre erhellt mit Geist und sie wärmt mit Feuer“ Diese Bemerkung möchte ich heute 1 zu 1 an Sie zurückreichen zu der Fülle Ihrer vielfältigen und anregenden Publikationen.
Mit Glückwünschen und Grüßen aus Köln von

Oliver König

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Lieber Michael Buchholz,
verbunden mit den besten Wünschen für weitere Schaffenskraft und Unermüdlichkeit beim Querdenken gratuliert Ihnen aus der Nachbarschaft der Verlag Vandenhoeck & Ruprecht zum 60. Geburtstag.

Alles Gute
Ihr Günter Presting

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Lieber Herr Buchholz,

als ich 2007 in das von Ihnen und Herrn Wolff geleitete Hildesheimer Forschungskolleg aufgenommen wurde, ahnte ich nicht, welch weitreichende positive Perturbationen da auf mich warten würden. Lassen Sie es mich salopp formulieren: mit vielem hätte ich gerechnet, aber daß„ausgerechnet” ein Psychoanalytiker dazu beitragen würde, meine therapeutischen und theoretischen Landkarten durcheinander zu bringen und ihnen zu einer bereicherten Neuordnung zu verhelfen, das hätte ich nun wirklich nicht gedacht. Aber genauso ist es gekommen. Dies ist, um eines Ihrer Lieblingswörter zu verwenden – im positiven Sinne –„erstaunlich“.
Ihre Schrift- und Wortbeiträge sind geeignet, einem auch solche Augen aufgehen zu lassen, von denen man vorher allenfalls ahnte, daß man sie hat. Diese Beiträge schreiten ein großes Terrain ab und sind geprägt von einem tiefen Verständnis des Psychischen und therapeutischer Prozesse. Sie stellen neue Verbindungen her etwa zwischen der Theorie des Unbewußten, der Metapherntheorie und einem interaktionellen Verständnis von Therapie; daraus entstehen neue hilfreiche Blickrichtungen und Herangehensweisen. Und die regelmäßig erscheinenden „Psycho News Letter“ sind ein wahrer Wissensfundus für Therapeuten über Schulengrenzen hinweg.
Bei aller Komplexität, diese Beiträge sind zudem verständlich und unterhaltsam zu lesen. So werden nicht nur „Metaphern der Kur“ behandelt, vielmehr erfährt gewissermaßen auch die Theorie der Metapher eine Kur!
In diesem Sinne wünsche ich mir und uns noch weitere Bereicherungen aus Ihrer Feder und Ihnen herzlich alles Gute zum 60.!
Ihr Lothar Eder

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