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Familienrat: Bürger statt Klienten in der sozialräumlich inspirierten Hilfeplanung | sozialraum.de

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Ursprünglich 2008 in der Zeitschrift „Jugendhilfe“ (46[3], S. 121 – 130) erschienen, haben Wolfgang Budde und Frank Früchtel ihren Artikel „Familienrat: Bürger statt Klienten in der sozialräumlich inspirierten Hilfeplanung“ auch online für die website sozialraum.de zur Verfügung gestellt. Das Konzept des Familienrates ist ein bahnbrechendes Modell für eine partizipative Vorgehensweise in der Sozialen Arbeit, die die Klienten nicht nur ernst nimmt, sondern auch auf eine besondere Art und Weise in die Übernahme von Verantwortung mit einbezieht. „Der Familienrat als Verwaltungsverfahren nimmt das Wunsch- und Wahlrecht nicht nur ernst, sondern bestärkt die Souveränität von Bürgern, auch und gerade weil sie im Aufmerksamkeitsfokus von Jugendhilfe stehen. Mit dem Verfahren soll erreicht werden, dass Kinder in Familien sicher sind, weil Eltern, Verwandte, Freunde und Nachbarn sich für diese Sicherheit verantwortlich fühlen. Die Lösung einer Erziehungsproblematik soll Netzwerk-Engagement und bürgerschaftliche Selbstbestimmung so mit sozialstaatlichen Hilfen kombinieren, dass die Potenziale der Familie und ihres Netzwerkes nicht von Profileistungen absorbiert werden, sondern die Entscheidung und Leistung der Familie im Vordergrund stehen. Die Erfahrungen in Nordamerika, Skandinavien, Großbritannien, Australien, Holland und Neuseeland zeigen: Die „Sicherheit eines Kindes” und die Tatsache, dass Eltern ihre Familienangelegenheiten als verantwortungsvolle Bürger selbst regeln, widersprechen sich nicht (Sundell/ Vinnerljung 2004; Thomas 2004; Hamilton 2005; Baumann 2005; Sandau-Beckler 2003; Lupton / Stevens 1997, Wesp Jeugdzorg 2007). Denn durch das in Deutschland noch relativ unbekannte (in Deutschland hat der Familienrat im Rahmen von Projekten in verschiedenen Städten und Landkreisen Eingang in die Jugendhilfe gefunden: Berlin-Mitte, Braunschweig, Herford, Landkreis Kassel, Landkreis Nordfriesland, Landkreis Viersen, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Main-Taunus-Kreis, Mühlheim/ Ruhr, Rosenheim, Stuttgart, im Arbeitsfeld Sozialpsychiatrie in Ravensburg) Verwaltungsverfahren gelingt es beeindruckend, Kinderschutzfälle mithilfe der Ressourcen von Familien und ihrer Netzwerke so zu lösen, dass Eltern und andere Bezugspersonen sich als Gestalter und Produktivkräfte des Prozesses erleben und die Fachkräfte des Jugendamtes gleichzeitig ihr Wächteramt erfüllen.“ Der Artikel beschreibt auf informative Weise die konzeptuellen Hintergründe für die Entwicklung dieses Verfahrens sowie die Vorbereitung und Durchführung eines Familienrates.

Zum vollständigen Text: Familienrat: Bürger statt Klienten in der sozialräumlich inspirierten Hilfeplanung | sozialraum.de.

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