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Störungsspezifische Systemtherapie

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Hans Lieb (2014) Störungsspezifische Systemtherapie

Hans Lieb (2014)
Störungsspezifische Systemtherapie

„Störungsspezifische Systemtherapie? Kann es das geben? War die Entwicklung der systemischen Therapie nicht immer mit einer vehementen Kritik der Störungsorientierung verbunden?“, fragt der Klappentext des aktuellen Buches von Hans Lieb, das 2014 im Carl-Auer-Verlag erschienen ist – und antwortet darauf: „ Nicht ganz, wie Hans Lieb in diesem ersten Band der neuen Reihe Störungen systemisch behandeln aufzeigt: Schon in der frühen Phase der Systemtherapie gab es eine Orientierung auf Störungen. Im Zuge ihrer wissenschaftlichen und sozialrechtlichen Anerkennung gilt es nun, die systemische Therapie mit Bezug auf spezifische Störungen weiterzuentwickeln.“ Ob das gelungen ist, versucht Wolfgang Loth in seiner ausführlichen Rezension zu klären, die zwischen Bewunderung und Skepsis pendelt.

Wolfgang Loth, Bergisch Gladbach:

Mit dem vorliegenden Buch von Hans Lieb startet der Carl-Auer Verlag eine neue Reihe unter dem Namen „Störungen systemisch behandeln“. Lieb bereitet mit diesem Buch das Thema programmatisch auf und etabliert den Begriff „Störungsspezifische Systemtherapie“. Der Untertitel „Konzepte und Behandlung“ weckt Erwartungen. Sie werden hinsichtlich des Begriffs „Konzepte“ in hohem Maße erfüllt, hinsichtlich des Begriffs „Behandlung“ ergeben sich für mich nach der Lektüre Fragen, die, wie mir scheint, nicht leicht zu beantworten sind, sofern man sich nicht auf vorgefertigte Urteile berufen will.

Um es gleich am Anfang zu sagen: ich halte dieses Buch für wichtig, vielleicht eines der wichtigsten im Bereich systemischer Perspektiven seit langem. Dies allerdings völlig unabhängig davon, ob man dem Autor in seinen Argumenten folgen will oder nicht. Die Wichtigkeit ergibt sich für mich insofern nicht aus den vorgestellten Inhalten, sondern daraus, dass die Lektüre dieses Buches unmissverständlich deutlich macht, was es nach sich zieht, wenn man sich ernsthaft auf systemtheoretische Begründungen unserer Arbeit einlässt. Auch wenn das weder ein neuer Gedanke ist, noch ein Phänomen, das sich alleine in unserem Metier findet: dieses Buch scheint mir eine Grenze zwischen theoriekonformen und romantischen Vorstellungen systemischer Arbeit aufzuzeigen. Romantisch wäre etwa der Gedanke, systemtheoretische Perspektiven dienten Menschen, konzentrierten sich auf Gutes, oder bezweckten einen irgendwie gearteten humanistischen Sinn. Jedenfalls nicht per se und als zwingende Grundlage der vorgestellten Überlegungen. Allerdings ergibt sich für mich an dieser Stelle auch wieder Spielraum genau dadurch, dass die stringent erscheinende Logik dieses Buches gelegentlich kleine Lücken aufweist, bzw. Widersprüche, aus denen heraus wie von selbst die Frage erwächst: Wer sagt das, mit welchem Interesse, und wie wirkt das auf die Darstellung zurück?

Eine Irritation zu Anfang: Das Buch handelt von Systemtherapie. Verstehe ich das als „Therapie von Systemen“, komme ich zu anderen Schlüssen als vom Fokus „Therapie in Systemen“ aus. Des Weiteren wird in diesem Buch manchmal von „systemischer Sicht“ gesprochen (z. B. zu Störung, S.123 ff.), manchmal von „systemtheoretischer Sicht“ (z. B. zu Symptom und Symptomerklärung, S.146 ff.). Für mich sind beide Begriffe nicht deckungsgleich. „Systemtheoretisch“, bzw. „systemorientiert“ sind für mich mittlerweile nicht mehr dasselbe wie „systemisch“. Im ersteren dominieren Außenperspektiven, im zweiten das Erkunden von Innen und Außen. Das eröffnet mir Spielraum, die im hier vorgestellten Buch diskutierten systemtheoretischen Konzepte auf mich wirken lassen zu können, ohne meine womöglich romantischen Vorstellungen von systemischer Therapie mit fliegenden Fahnen aufgeben zu müssen.

Argumentationsgewalt, die Claimsiegelbewahrer des etablierten Gesundheitswesens in eine Achterbahn reden könnte

Hans Lieb ist ein ausgewiesener Kenner differenztheoretischer Systemkonzepte sensu Luhmann und Fuchs. Des Weiteren versteht er es hervorragend, die entsprechenden theoretischen Höhenflüge in die Aufgabenstellungen der praktischen Niederungen zu übersetzen. Das gibt diesem Buch eine brillante Aura. Liebs Argumentationsketten sind phänomenal, und das Feld, das er beackert, scheint ohne Ende. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass er mit dieser Argumentationsfülle, fast hätte ich geschrieben: Argumentationsgewalt, die Claimsiegelbewahrer des etablierten Gesundheitswesens in eine Achterbahn reden könnte. Sein unerschöpflich erscheinender Versuch, Möglichkeiten des Zurechtfindens in multilogischen Welten aufzuzeigen, beeindruckt mich. Ich habe keine Ahnung, inwieweit das im Betrieb des etablierten Gesundheitswesens Wurzeln schlagen kann, doch wenn, dann ermöglicht es die Argumentationsfülle Hans Liebs sicherlich, auch dort einen Unterschied zu machen, der einen Unterschied macht. Dass ich daran zweifle, inwieweit das noch meinem Verständnis von „systemisch“ entspricht, ist dabei eine nachrangige Frage. Allerdings leitet sich aus dieser Perspektive das ab, was ich über das hier vorgestellte Buch sagen kann.

Wie ich das sehe, lässt sich das Buch in zwei große Bereiche einteilen. Zum einen in eine luzide und konzentrierte Rekapitulation systemtheoretischer Grundlagen systemtherapeutischen Handelns. Zum anderen in die Grundlegung einer störungsspezifischen Systemtherapie. Es hat jedoch den Anschein, dass das Störungsspezifische in diesem Buch nicht wirklich ausgearbeitet wird. Es kommt an manchen Stellen vor, oft mit Verweis auf Schleiffer und dessen gehaltvolle Ausarbeitung einer systemtheoretischen Psychopathologie. Doch im Zentrum des hier besprochenen Buches stehen mehr die Möglichkeiten und Formen eines störungsorientierten Herangehens. Zum Störungsspezifischen selbst weist Lieb explizit auf die folgenden Bände dieser Reihe hin.

Lieb rekapituliert wesentliche Merkmale und Kernaussagen zum Begriff des Systemischen: Beobachten und Unterscheiden, Beobachter und Beobachtung, System und Umwelt, Autopoiese und operationale Geschlossenheit, die Unterscheidung zwischen latent und manifest, Kausalitäten und Strukturdeterminierung, Sinn, Kommunikation, sowie Konstruktivismus. Als Merkmale der Systemtherapie diskutiert er Psychotherapie als System mit Ritualen, die Trias Respekt, Wertschätzung und Würdigung, sowie Auftragsklärung, Parteilichkeit und Neutralität, und schließlich Flexibilität in der Adressierung von Systemen. Für eine störungsspezifische Systemtherapie leitet sich als eine erste Konsequenz ab, Psyche, Soma und Kommunikation als eigenständige Systeme aufzufassen. Auch wenn das theoretisch mittlerweile Allgemeingut geworden sein könnte, so empfiehlt sich das vertiefte weitere Nachdenken darüber dennoch. Die anfänglich erwähnten Grenzmarkierungen zwischen theoriekonformen und romantischen Erwägungen bringen das mit sich. Die mittlerweile verbreitete oder beliebte Rhetorik biopsychosozialer Einheiten etwa fällt dann raus. Ein „Zusammen“ gilt stattdessen als Erzeugnis struktureller Koppelungen. Koppelung setzt Differenz voraus, Unterschiede. „Einheiten“ sind dann Beobachterleistungen. Es dürfte kein Zufall sein, dass Schiepeks Ansatz in diesem Buch ebenso wenig vorkommt wie Kriz‘ Ansatz einer personzentrierten Systemtheorie. In einer späteren Stelle, einem im Prinzip wunderbar erhellenden Abschnitt über „Die Autopoiese der Psyche und die Rolle der Gefühle“ heißt es dann: „An die Stelle des humanistischen Konzeptes einer ontologisch ‚existierenden Person‘ tritt in der Systemtheorie die Konstituierung von Subjektinstanzen in einem ununterbrochenen Prozess sich permanent wiederholender Operationen. Da ‚ist‘ niemand, sondern da ‚ereignen sich Prozesse‘ (…) Prozesse der Psyche sind von höherer Geschwindigkeit als die der Kommunikation“ (S. 53). Das ist in sich schlüssig, folgerichtig – und hat Konsequenzen. Will ich das so sehen? Mit andern Worten: Dieses Buch fordert zur eigenen Stellungnahme heraus. Es ist ungemein hilfreich dabei, gerade durch die unverwässerte Klarheit seiner differenztheoretisch durchgehaltenen Argumentation.

Kontextsensibilität: eine genuin aus der Systemtheorie abgeleitete Wirkvariable

Zur störungsorientierten Positionierung dienen darüber hinaus spannend geschriebene und informative Kapitel über systemische Kritik an störungsspezifischen Ansätzen, inklusive einer Kritik an der Kritik, sowie grundlegende Erkundungen der Begriffe „Störung“ und „Krankheit“. Ich empfehle das zum Nachlesen. Wer das Buch zur Hand nimmt, um das im Buchtitel hervorgehobene Thema direkt zu vertiefen, ohne Grammatik und Vokabular der Diskurse zu studieren, die dieses rahmen, kann sich im Prinzip an Kapitel 3 „Charta einer störungsspezifischen Systemtherapie: Was sie ist und was sie nicht ist“ halten (S. 13 ff.) und an Kapitel 9 „Die störungsspezifische Systemtherapie“ (S. 209 ff.). Die Charta stellt vier mögliche Haltungen vor, Störungsorientierung (sic!) in systemtheoretisch begründeter Therapie aufzugreifen: pro Störungsorientierung, Nicht-Störungsorientierung, weder Störungsorientierung noch Nicht-Störungsorientierung, sowie Störungsorientierung und Nicht-Störungsorientierung. Plausibel und in sich stimmig plädiert Lieb hier eindeutig für die Variante, je nach Passung beide Seiten zuzulassen. Die für mich überzeugendsten Übersetzungen dieser Position gelingen Lieb für mich in seiner, wie ich finde sehr hilfreichen Unterscheidung zwischen Störungsrelevanz und Störungsspezifizität (S. 239 ff.). Als störungsrelevant erweisen sich nach Lieb alle Vorgehensweisen, in deren Verlauf sich hinsichtlich beschriebener Störungen hilfreiche Wendungen konstatieren lassen. D.h.: störungsrelevant können auch solche Vorgehensweisen sein, die jeglichen Bezug auf die Störungsbegrifflichkeit ablehnen. Die Relevanz ergibt sich aus der empirischen Erkenntnis, dass sich etwas getan hat und
nicht aus der Fixierung auf pro oder contra Theorem. Hier erweist sich ein weiterer Begriff von Bedeutung, den Lieb auch an anderer Stelle schon ausführlich diskutiert hat, ich meine den Begriff der Kontextsensibilität. Diesen Faktor nennt Lieb eine genuin aus der Systemtheorie abgeleitete Wirkvariable. Hierzu gehört zentral die Auseinandersetzung mit den Prämissen, die zur Verwendung (und eben auch: zum Ausschluss) bestimmter Begriffe führen. Letztlich schlägt Lieb einen pragmatischen und gleichzeitig sinnstiftenden Umgang mit dem Begriff „Störung“ vor: Man könne Störungen „als vorübergehend gedachte Form im Medium Sinn ansehen“ (S. 126). Sie sei stets „eine strukturdeterminiert angemessene Antwort auf eine vorausgehende Ver-Störung, die es zu bewältigen gilt“ (S. 127). Und weiter: „Der Begriff markiert dann einen Zustand, in dem die autopoietische Routine unterbrochen ist und nach Möglichkeiten gesucht wird, die Routine in alter Weise fortzusetzen“ (S. 128). Die grundlegende Beobachterabhängigkeit wird konstatiert: „Zum Begriff der Störung gehört soziokulturell die Verständigung darüber, dass irgendjemand etwas tun soll, damit diese vorübergeht“ (S. 141). Mit solchem im Gepäck und angereichert durch eine konsequent kontextsensible Aufmerksamkeit für jeweils notwendige und mögliche Leitunterscheidungen fällt es Lieb dann leicht, sich vorzustellen, Systemtherapie (wie von ihm definiert) verliere in der Umwelt Gesundheitswesen ihre Identität nicht. Wenn ich das richtig verstehe, meint Hans Lieb, die Lösung bestehe darin, die im Gesundheitswesen herrschende Leitunterscheidung „krank – gesund“ als legitimes und verbindendes Thema der Kommunikation im Bereich des professionellen Positionierens anzuerkennen und sie im praktischen, idiographisch geprägten Handeln wieder durch die grundlegende systemtheoretische Leitunterscheidung „System – Umwelt“ zu ersetzen. Die von ihm ins Spiel gebrachte Fähigkeit, mit Multilogiken umzugehen, hätte sich hier zu bewähren.
Die konstruktivistische Verfassung störungsspezifischer Überlegungen macht Lieb immer wieder deutlich („Zuschreibungen von außen“, S. 17). Und doch enthält auch das vorliegende Buch Passagen, in denen deutlich wird, wie schwer es ist, dem sprachlich immer gerecht zu werden. Wenn es etwa heißt: „Die zentrale Aufgabe der Wahrnehmung besteht darin, in das tausendfache Gewirr von wahrnehmbaren Daten Sinn und Ordnung zu bringen“ (S. 79), dann finde ich, das ist eine plausible und schöne Formulierung. Und dennoch ist sie auch ein Hinweis auf die Schwierigkeit, systemtheoretisch entstandene Ideen in eine verstehbare Sprache zu übersetzen. Systemtheoretisch: etwas geschieht (in seinem Rahmen, mit Hilfe seiner Mittel), indem es geschieht, so lange es geschieht. Was immer das begünstigt gewinnt höhere Wahrscheinlichkeit für weiteren Anschluss, dass es also genauso geschieht wie es geschieht. Eine beauftragte Wahrnehmung wäre dann ein ordnendes Bild „von außen“. Innen: weder ordnende Hand noch teleologische Instanz… Der Ritt auf der Sinngrenze ist anspruchsvoll.

Der Ritt auf der Sinngrenze ist anspruchsvoll

Was bleibt? Was ist mit „Konzept“ und „Behandlung“ (s.o.)? Der konzeptuelle Reichtum dieses Buches ist immens. Hans Lieb präsentiert den LeserInnen ein ungemein reichhaltiges Bild dessen, was aus systemtheoretischen Blickwinkeln zu unserer Arbeit gesagt werden kann. Speziell: was dazu gesagt werden kann, wenn diese Arbeit innerhalb des bestehenden Gesundheitssystems anerkannt werden will. Allen, die dies wollen, hat Hans Lieb einen großen Dienst erwiesen. Sie werden sich verständigen können, wenn sie über „Behandlungen“ kommunizieren wollen. Was (für mich) bleibt, ist die Frage, welche Bedeutung humanistisch (und existenziell) geprägte Überlegungen „in diesem System“ noch gewinnen können. Das Buch bleibt einem differenztheoretischen Sinnrahmen treu und lotet ihn konsequent aus. Das ist ebenso redlich wie gekonnt. So markiert dieses Buch für mich auf eine herausragende Weise, was möglich ist, wenn jemand sein/ihr professionelles Handeln systemtheoretisch begründet nennen möchte. Inwieweit das dann eine geistige Heimat sein kann, wäre dann womöglich eine weitere Frage. Ich bin sehr dankbar für dieses Buch. Wer sich vergewissern möchte, erhält mehr als genug Möglichkeiten das zu tun. Ein wichtiges Buch, im besten Sinn verstörend, und somit Beweg-Grund für bedachte nächste Schritte, so oder so. Unbedingt studieren!

(mit freundlicher Genehmigung aus Zeitschrift für systemische Therapie und Beratung 32(3), 2014)

links

Der Verlag stellt kostenlos ergänzend zum Titel „Störungsspezifische Systemtherapie“ zusätzliche Materialien zur Verfügung.

Eine Leseprobe mit einleitenden Bemerkungen zum Konzept der Buchreihe

Zur website des Autors

Ein Aufsatz von Hans Lieb zum Thema aus dem Jahre 2007 in systhema: Systemkompetenz meets Störungskompetenz

info

Hans Lieb: Störungsspezifische Systemtherapie. Konzepte und Behandlung

Heidelberg 2014, Carl-Auer-Verlag

298 Seiten, Kt.
Preis: 29,95 €
ISBN 978-3-8497-0033-1

 Verlagsinformation:

Störungsspezifische Systemtherapie? Kann es das geben? War die Entwicklung der systemischen Therapie nicht immer mit einer vehementen Kritik der Störungsorientierung verbunden? Nicht ganz, wie Hans Lieb in diesem ersten Band der neuen Reihe „Störungen systemisch behandeln“ aufzeigt: Schon in der frühen Phase der Systemtherapie gab es eine Orientierung auf „Störungen“. Im Zuge ihrer wissenschaftlichen und sozialrechtlichen Anerkennung gilt es nun, die systemische Therapie mit Bezug auf spezifische Störungen weiterzuentwickeln.

Hans Lieb greift die Argumente pro und contra Störungsorientierung auf und zeigt, dass man als Therapeut sowohl seine systemische Identität bewahren als auch störungsbezogen denken und handeln kann. Er verbindet theoretische Erläuterungen zu Systemtheorie und Systemtherapie mit praktischen Beispielen. Die Geschichte der Psychotherapie und ihres Umgangs mit Diagnosen wird ebenso betrachtet wie das Gesundheitswesen mit seinen Professionen und Rollen. Hier kommt es dem Autor vor allem darauf an, die Rolle einer störungsspezifischen Systemtherapie als professionelles Mitglied im Gesundheitswesen zu definieren. Eine Charta zur störungsspezifischen Systemtherapie gibt seinen Ausführungen einen leitenden Rahmen und lädt ein zu weiteren Diskussionen.

Inhalt:

1  Störungsspezifische Systemtherapie: die Reihe im Carl-Auer Verlag
2  Warum jetzt (wieder) eine störungsspezifische Systemtherapie?
2.1 Störungsspezifität versus Störungsrelevanz
3 Charta einer störungsspezifischen Systemtherapie: Was sie ist und was sie nicht ist
3.1  Positionen einer Charta zur störungsorientierten Therapie
3.2  Was die störungsspezifische Systemtherapie nicht ist
4  Historie der Störungsorientierung in der Psychotherapie
5  Relevante Merkmale der Systemtheorie für eine störungsspezifische Systemtherapie
5.1  Was ist systemisch?
5.2  Psyche, Körper und Kommunikation in der allgemeinen Systemtheorie
6 Systemische Kritik an störungsspezifischen Ansätzen
6.1  Allgemeine Kritik an DSM und ICD
6.2  Die Kritik am medizinischen Modell als Teil der Geschichte der Psychotherapie
6.3  Störungsspezifische epistemologische Irrtümer
6.4  Kritik der Kritik
7 Störung
7.1  Störung aus systemischer Sicht
7.2  Symptom und Symptomerklärung aus systemtheoretischer Sicht
7.3  Symptomerklärungen anderer Psychotherapieschulen
8 Krankheit 187
8.1  Krank – gesund als Leitunterscheidung.
8.2  Die Heimat des Krankheitsbegriffes und seine Übertragung auf andere Gebiete
8.3  Die Definition von Krankheit: WHO, Psychotherapie-Richtlinien und die Rolle des Beobachters
8.4  Krankheit als Produkt der sozialen Welt
8.5  Das Ziel der Krankenbehandlung
9 Die störungsspezifische Systemtherapie
9.1  Störungsspezifische Systemtherapie im System professioneller Hilfen
9.2  Praxis der störungsspezifischen Systemtherapie: störungsübergreifende Ansätze
9.3  Praxis der störungsspezifischen Systemtherapie: störungsspezifische Ansätze
10 Nützlichkeit: Evaluation störungsspezifischer Systemtherapie
10.1  Bewertungskriterien
10.2  Nützlichkeit allgemeiner und störungsspezifischer Systemtherapie für Therapeuten und therapeutische Teams
10.3  Nutzen für die Klienten
10.4  Nutzen für Angehörige
10.5 Gesundheitsökonomie: Nutzen für Kostenträger und für die Gesellschaft der Gesellschaft
10.6  Sollten für Therapieevaluationen positive Zielkriterien definiert werden?

Über den Autor:

Hans Lieb, Dr. phil., Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut; Ausbildung in Verhaltenstherapie, NLP, Gesprächspsychotherapie, Systemtherapie. Lehrtherapeut und Lehrsupervisor in Systemischer Therapie (IFW, A&E und SG) und Verhaltenstherapie (IFKV Bad Dürkheim), Gesprächspsychotherapie, NLP. Psychotherapeut ECP. Langjährige Tätigkeiten in Sucht- und psychosomatischen Kliniken, zuletzt als leitender Psychologe. Praxis in Edenkoben (Rheinland-Pfalz) für Psychotherapie, Paar- und Familientherapie, Supervision (Ausbildung/Einzel/Gruppen/Team). Publikationsschwerpunkte: Ausbildungskonzepte für die Psychotherapie; Bibliotherapie Psychosomatik; Therapieschulenbegegnung; Menschenbilder der Psychotherapieschulen.

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