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Online-Journal für systemische Entwicklungen

Björn Enno Hermans: Vom Supervisor zum Schreiben ermuntert…

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Gerne trage auch ich eine Geschichte zum Adventkalender des systemagazin bei, die etwas mit meiner ersten wirklichen Schreiberfahrung (so etwas wie Diplomarbeit u.ä. mal nicht mitgezählt) zu tun hat. Und es hat mit dem systemagazin und seinem Betreiber Tom Levold zu tun, dem ich dafür noch heute sehr dankbar bin.
Aber wie kam es dazu? Ich arbeitete 2006 in der Dortmunder Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie (Elisabeth-Klinik) als Psychologe und Stationstherapeut auf der Psychotherapiestation für Jugendliche.
Seit etwa zwei Jahren war Tom Levold unser Supervisor und so kam es, dass er uns auch von seinem damals noch recht neuen und jungen Projekt, dem systemagazin, berichtete.
Begeistert las ich fast jeden Tag die neuen Beiträge und nach einer Supervision kamen Tom und ich noch kurz ins Gespräch. Ich berichtete ihm, dass ich im März zur Systemischen Forschungstagung nach Heidelberg fahren würde und darauf schon sehr gespannt sei. Tom sagte, dass er noch nicht wisse, ob er teilnehmen könne und fragte mich sofort, ob ich nicht Lust hätte, einen Tagungsbericht für das systemagazin zu verfassen. Etwas „veradttert“ sagte ich sofort ja, da ich mich über die Wertschätzung und das offensichtliche Zutrauen dieser Aufgabe freute. Auf der anderen Seite begannen Gedanken, wie das wohl gut zu bewerkstelligen sei – einen solchen Bericht hatte ich schließlich noch nie geschrieben und ich wollte mich bei der systemischen Leserschaft sicher auch nicht gleich blamieren. Parallel hatte mich Tom ermuntert, doch vielleicht auch einmal über eine Rezension nachzudenken. Das fand ich eine wirklich gute Idee und beschloss mich mit einer solchen quasi schon mal „warm zu schreiben“, bevor ich dann im März nach Heidelberg fahren würde. Gesagt getan und so war die Rezension eines notfallpsychologischen Handbuchs fertig und schon im systemagazin veröffentlicht, bevor ich dann nach Heidelberg zur Forschungstagung fuhr. Dort war ich dann tatsächlich aufgeregt vor lauter Inhalten und systemischer Prominenz. Ganz entgegen meiner eigentlichen Gewohnheit machte ich mir ständig Notizen, um auch ja nichts wichtiges zu vergessen. Schon auf der Rückfahrt im Zug tippte ich dementsprechend auch schon die ersten Zeilen in den Laptop und war auch nach der Rückkehr bemüht, den Bericht möglichst zeitnah fertig zu stellen. Gar nicht so einfach, denn vor lauter detaillierten Notizen und Erinnerungen fiel es schwer, zu priorisieren und einen möglichst intressanten Sprachstil zu finden. Dementsprechend war ich dann auch wieder etwas nervös, als ich das fertige Werk an Tom gemailt hatte. Würde es ihm gefallen, oder vielleicht auch gar nicht? So schlimm war es dann nicht, denn der Bericht wurde ohne Veränderungen im systemagazin veröffentlicht.
Meinen heutigen Adventkalenderbeitrag habe ich zum Anlass genommen, den Text von damals noch einmal im systemagazin zu lesen. Fast hatte ich befürchtet, mit dem zeitlichen Abstand von heute vielleicht mit dem Produkt nicht mehr zufrieden zu sein.
Doch, ganz im Gegenteil, konnte ich noch einmal schöne Erinnerungen an die damalige Tagung in Heidelberg an mir vorbeiziehen lassen.
Diese ersten Gehversuche für das systemagazin im Jahr 2006 haben mich dann auch motiviert, weitere Veröffentlichungen in Zeitschriften und Büchern in Angriff zu nehmen. Und wenn ich 2014 zu Beginn der ersten europäischen Forschungstagung in Heidelberg das Grußwort der DGSF sprechen darf, werde ich mich sicher an 2006 und an den Tagungsbericht zurückerinnern. Ich bin also wirklich dankbar, mit so einer einfachen Frage auf die Spur von Veröffentlichungen gesetzt worden zu sein. Danke Tom! 

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