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Bernd Schmid: Marathon. Eine Erzählung

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…„,Du bleibst einer von uns!’, hatten sie ihm versichert. Deshalb auch keine Abschiedsfeier. Immerhin wurde er von seinem vorigen Chef zu dessen eigener Abschiedsfeier eingeladen, weil dieser in die Konzernzentrale aufstieg. ,Wir können dann auch ihren Ausstand mitfeiern!’ Der Zettel für die kleine Rede, die er hatte halten wollen, steckte noch in seinem Anzug. Erst Selbstdarstellung seines Chefs pur. Und nachher waren alle betrunken. Und sein Abschied? Den hatte man vergessen.
Nein, dorthin konnte er nicht zurück, das hatte er sich geschworen. Aber wohin sonst?
Mit 46 zu alt? Zu teuer? Überqualifiziert? – ,Der Personalbereich muss nicht so stark besetzt sein.’
Noch eine Sanierung? Noch mal Schweiß und Tränen? Wieder in bittere Gesichter sehen?
Er jedenfalls lässt sich nicht unterkriegen. Er nicht.
Er lief und lief, fast ohne es noch zu merken.
Marathon! Das war doch dieser Soldat, der in der Gluthitze 42 km nach Athen gelaufen war? Seinem Volk den Sieg zu verkünden. Ja, Sieg, Sieg! Der hatte auch nicht aufgegeben. Der ist aus dem gleichen Holz. Am Ende wird abgerechnet“…
Zum vollständigen Text…

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